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80 Jahre Botanischer Garten

  • Mit viel Freude bastelten die Kinder ihr eigenes Wildbienenhaus.
  • Foto: Harald M.
  • hochgeladen von Sabine Roth

Lehmbau Manufaktur zeigt Wildbienenhäuser gemeinsam mit Umweltstation Augsburg

Mit einem großen Jubiläumsfest feierte der Botanische Garten am Sonntag, den 11. September sein 80-jähriges Bestehen. Die zahlreich erschienenen Gäste erwartete Musik und Tanz im Rosenpavillon, aber auch Gartenführungen zu unterschiedlichen Themen sowie ein vielfältiges Kinder-Mitmachprogramm. Das Mammutprogramm bereicherte der Regionaltag: Zusammen mit der Umweltstation Augsburg und anderen Akteuren präsentierte der Botanische Garten im Pflanzenüberwinterungshaus regionale Schmankerl und Kostproben. Eine Umweltstation war die Lehmbau Manufaktur gemeinnützige eG aus Augsburg, die zum ersten Mal mit einem Stand vor Ort war. Die Kinder konnten dort selbst ein Wildbienenhaus zusammenbauen und bekamen dafür einen Kinder-Gesellenbrief zur Erinnerung mit nach Hause. Das Angebot wurde sehr gut angenommen.

Die Wildbienenhäuser und Vogelfutterhäuser gibt es in unterschiedlichen Größen und Ausführungen, zudem fertig oder als Bausatz. Im Gegensatz zu vielen anderen handelsüblichen Produkten sind die Wildbienenhäuser qualitativ hochwertig und praxiserprobt. Die Vogelfutterhäuser sind so konstruiert, dass das Vogelfutter von den Vögeln nicht verunreinigt werden kann. Die Lehmbau Manufaktur gemeinnützige eG ist die einzige soziale Produktivgenossenschaft Deutschlands von, mit und für Menschen im Genesungsprozess nach einer psychischen Krise. Gegründet wurde sie im November 2014. Produziert werden dort qualitativ hochwertige Wildbienenhäuser, Vogelfutterhäuser, Cajons (Kistentrommeln) und Lehmbacköfen. „Wir achten dabei größtmöglichst auf regionalen und ökologischen Einkauf der Materialien“, so Harald M. von der Lehmbau Manufaktur.

„Seit Anfang 2016 arbeiten wir mit der Umweltstation Augsburg zusammen, die ihren Sitz im Botanischen Garten hat. Wir bieten den Schulen Bastelprojekte mit Wildbienenhäusern an. Von der Umweltstation wird dies finanziell mit unterstützt“, sagt Malcher. Sabine Schwarzmann von der Umweltstation Augsburg findet das Projekt sehr gut: „Ein Teil der Wildbienenhäuser bleibt bei den Schulen, der andere Teil wird vom Grünordnungsamt Augsburg in Ausgleichsflächen aufgestellt. Nun wurden die qualitativ hochwertigen Häuser auch hier im Botanischen Garten zum ersten Mal gezeigt.“ Mehr zur Umweltstation unter http://www.us-augsburg.de

Wildbienen unterstützen – Jeder kann mitmachen!

Nicht nur in der freien Natur, auch in Gärten tragen viele „Nützlinge“ wie zum Beispiel Hummeln, Wildbienen und viele Wespenarten dazu bei, durch Bestäubung und als kostenlose biologische „Schädlingsbekämpfer“, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren und wieder herzustellen. Vor allem leisten sie wertvolle Dienste in der Land-wirtschaft als kostenlose Bestäuber. Etwa ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelpro-duktion wird von Bestäubung beeinflusst. Herrscht Mangel an Bestäubern, fallen die Ernten gering aus. Dabei spielen Wildbienen eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Aber die Bienenbestände sind bedroht. Das anhaltende Sterben der vergangenen Jahre bereitet nicht nur Imkern und Naturschützern Sorgen. Insektizide
und Pestizide gelten neben Krankheiten und Parasiten als eine der Hauptursachen dafür.

Wie können wir den Wildbienen helfen?

Um ihre längerfristige Ansiedlung und Vermehrung zu gewährleisten, können geeignete Wohnstätten und Nistgelegenheiten in Form von Insektenhotels hilfreich sein. Wildbienen sind Einzelgänger und sowohl Weibchen und Männchen, die als Larve überwintert haben, kommen im Frühjahr des nächsten Jahres aus der Brutröhre heraus, um für Nachkommen zu sorgen. Da die Individuen dieser Arten nur wenige Wochen zu leben haben, beginnt das Weibchen nach der Paarung sofort mit dem Nestbau und mit der Sammlung von Nektar und Pollen, die die Biene als Nahrung in einer Brutzelle anlagert, in die sie dann ein Ei ablegt. Daraufhin verschließt die Biene das Gelege mit einer Trennwand aus Lehm u. a., und legt weitere Brutröhren an. Die später schlüpfende Larve kann sich von dem angesammelten Proviant ernähren und entwickelt sich weiter zur ausgewachsenen Biene.

Sind Wildbienen gefährlich?

Wildbienen greifen von sich aus niemanden an. Während Honigbienen und manche Hummelarten in der Nähe des Nestes einen Störenfried gezielt angreifen und zu vertreiben versuchen, kommt es bei den anderen heimischen Bienen nur dann zu einem Stich, wenn man die Tiere z.B. zwischen den Fingern drückt, mit bloßen Füßen auf sie tritt oder sie zwischen Bekleidung und Haut geraten.

Hier engagiert sich die Lehmbau Manufaktur in Augsburg, die bundesweit als soziale Produktivgenossenschaft einzigartig ist. Sie wurde von mit und für psychisch beeinträchtigte Menschen gegründet und bietet Arbeitsplätze, die den hochmotivierten und meist gut ausgebildeten Betroffenen hinsichtlich des Arbeitstempos und den Anforderungen entsprechen. Produziert werden neben Cajons (Kistentrommeln) insbesondere Naturschutzprodukte, wie die Wildbienenhäuser. Diese können als Bausatz oder fertiges Produkt bestellt werden bei www.Lehmbau-Manufaktur.de

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