Uniklinik Augsburg stärkt Wirtschaftsregion Augsburg
Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung 2016 zur Weiterentwicklung des Klinikums Augsburg zum Universitätsklinikum in Verbindung mit dem Aufbau der Medizinischen Fakultät wird den Wirtschaftsstandort Region Augsburg positiv verändern. So werden Arbeitsplätze im Gesundheitsbereich, im Dienstleistungssektor, der Baubranche und anderen Wirtschaftszweigen entstehen. Es ist damit zu rechnen, dass die Wertschöpfung um knapp 400 Millionen jährlich zunehmen wird. Das geht aus der Studie "Wirtschaftsraum Augsburg A³ - Auswirkungen der Entwicklung der Universitätsklinik Augsburg und des Aufbaus der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg" hervor, die der regionale Wirtschaftsbeirat, bestehend aus Vertretern der Stadt Augsburg, der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg, der Handwerkskammer für Schwaben und der Industrie- und Handelskammer Schwaben, in Auftrag geben hat.
"Die Entwicklung des Universitätsklinikum Augsburg ist eine Chance für die Region und wird dazu beitragen, dass produktionsgeprägte Spektrum der schwäbischen Wirtschaft zu erweitern und die Kaufkraft zu stärken. Dazu bedarf es vor allem Anstrengungen im Bereich des Arbeitsmarktes und der Verknüpfung der Unternehmen mit den neuen Aktivitäten rund um das Uniklinikum. Die IHK Schwaben wird nach Kräften dazu beitragen, dass die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen werden", betont Peter Saalfrank, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben.
Heinz Liebert, Stellvertreter des Landrats, Landkreis Augsburg: "Bereits jetzt ist das Gesundheitswesen mit rund 20.000 Beschäftigten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Wirtschaftsraum Augsburg. Der Wandel des Klinikum Augsburg zu einem Universitätsklinikum bietet der gesamten Region Augsburg erstmals die Möglichkeit, sich sowohl national als auch international als Standort der Gesundheitswirtschaft zu positionieren. Dieses Standing würde uns die Gewinnung von Fachkräften erleichtern und auch die Entscheidung für Neuansiedlungen von Unternehmen aus dem medizinischen Sektor positiv beeinflussen."
Diese Chancen sieht auch Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben: "Die Region profitiert durch einen Zuwachs an hoch qualifizierten Arbeitsplätzen. Dabei geht es nicht nur um zusätzliche Beschäftigte im Universitätsklinikum, sondern mindestens genauso um Ansiedlungen im IT- und High Tech-Sektor. Während der Bauphase kann das schwäbische Handwerk mit zusätzlichen Aufträgen rechnen. Darüber hinaus wird das Plus an Arbeitskräften und Einwohnern die Kaufkraft stärken und damit die Nachfrage nach handwerklichen Leistungen erhöhen."
Das Plus an Arbeitskräften führt unweigerlich auch zu einer zusätzlichen Wohnungsnachfrage, aber auch einer zusätzlichen Nachfrage an technischer und sozialer Infrastruktur zur Daseinsvorsorge. Die Stadt Augsburg setzt sich schon heute dafür ein, der Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu werden. "Augsburg setzt auf ein kontinuierliches Wachstum der Stadt und eine ausgewogene Wohninfrastruktur. Außerdem ist Augsburg infrastrukturell bestens vernetzt und bietet damit beste Voraussetzungen als Standort für ein Universitätsklinikum", so Eva Weber, Bürgermeisterin der Stadt Augsburg. "Wir setzen uns dafür ein, den Wohnungsmarkt und die verkehrliche Erreichbarkeit weiter zu optimieren. Die neue Offensive "Wohnraum Augsburg" ist hierfür ein wesentlicher Meilenstein."
Mit dem Ausbau des Klinikums Augsburg und dem Aufbau der Medizinischen Fakultät
wird es zu einer steigenden Zahl von Unternehmensgründungen, insbesondere im Hightech-Bereich kommen. Voraussetzung ist aber die Bereitstellung von adäquaten Gewerbeflächen. "Für die Kommunen im Wirtschaftsraum wird es darum gehen, bereits vorhandene Flächen in räumlicher Nähe zur Uniklinik zu entwickeln, sodass sie verkehrlich sehr gut erreichbar sind, eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur aufweisen und attraktiv gestaltet sind. Für Gründer aus dem Hightech- bzw. IT-Bereich gibt es mit dem IT-Gründerzentrum inkl. Digitales Zentrum Schwaben bereits sehr gute räumliche Angebote. Eine mögliche steigende Nachfrage werden wir bei den Planungen berücksichtigen", betont Landrat Dr. Klaus Metzger, Landkreis Aichach-Friedberg.