Neue Sirene zur Warnung der Bevölkerung im Landkreis Augsburg errichtet
Zwei wichtige Sirenensignale müssen unterschieden werden
Warnsirenen sind in der Regel an öffentlichen Gebäuden, wie beispielsweise den örtlichen Feuerwehren oder auf Rathausdächern, zu finden. Bekanntermaßen findet jeden ersten Samstag im Monat eine Funktionsprüfung dieser Anlagen statt, bei der ein Warnton mit dreimaligem Auf- und Abschwellen mit einer Dauer von je zwölf Sekunden ertönt. Dabei handelt es sich um den allgemein vertrauten Feueralarm, der zur Alarmierung der Feuerwehreinsatzkräfte dient. Viele dieser Sirenen können jedoch auch einen anderen Warnton abspielen: Es handelt sich um den weniger geläufigen „Alarm zur Warnung der Bevölkerung“ mit einem durchgängigen Heulton von einer Minute Dauer. Mit diesem Warnton hat das Landratsamt Augsburg als Katastrophenschutzbehörde die Möglichkeit, die Bevölkerung zeitnah bei besonderen Ereignissen und Schadensfällen zu warnen – insbesondere auch nachts. Bei Ertönen dieses Signals sollen Bürgerinnen und Bürger ihre Rundfunkgeräte einschalten und so für behördliche Handlungsanweisungen, beispielsweise Fenster und Türen geschlossen zu halten, erreichbar sein. Diese Katastrophenschutz-Sirenen sind jedoch nur in einem Radius von 25 Kilometern um Kernkraftwerke oder in einem vom Bayerischen Landesamt für Umwelt festgelegten individuellen Radius um Industriebetriebe mit hohem Gefahrenpotential (sogenannte Störfallbetriebe) flächendeckend vorgeschrieben. Folglich sind Sirenenanlagen zur Warnung der Bevölkerung nicht überall im Landkreisgebiet vorhanden.
Neue Anlage schließt Abdeckungslücke in Gersthofen
Dort, wo sie vorgesehen sind, leisten sie im Bedarfsfall einen wichtigen Dienst. Im Industriegebiet Nord-West in Gersthofen hat das Landratsamt nun eine neue Sirene zur Warnung der Bevölkerung errichtet. Eine Analyse hatte ergeben, dass es dort eine Lücke in der Abdeckung im Hinblick auf die Nähe zu einem Störfallbetrieb gegeben hatte. Seit dem Jahr 2015 wurden zudem insgesamt 15 mobile Lautsprecher- und Sirenenanlagen beschafft und bei Freiwilligen Feuerwehren im gesamten Landkreis stationiert. Daneben haben auch einige Gemeinden im Landkreis ihre Feuerwehren mit solchen modernen, mobilen Lautsprecheranlagen ausgestattet. Mit diesen sogenannten „Mobelas“ können nicht nur Warntöne, sondern auch Warntexte abgespielt werden. Bei einem Schadensfall werden mehrere Feuerwehren alarmiert, um mit ihren Mobelas ein bestimmtes Gebiet abzufahren und die Bevölkerung zu warnen. Dabei können neben dem Sirenenton auch eingesprochene Durchsagetexte abgespielt werden. Parallel kann das Landratsamt Augsburg über die Warn-App NINA Textwarnungen an alle Smartphone-Nutzer senden, die den Landkreis Augsburg oder eine bestimmte Gemeinde in der App ausgewählt haben. Warnungen können auf diesem Wege auch bei kleineren, örtlich begrenzten Vorkommnissen verschickt werden, wie beispielsweise bei starker Rauchentwicklung bei einem Großbrand.
Bürgerreporter:in:Landratsamt Augsburg aus Augsburg |
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