„In Stadtbergen ist die Welt (fast immer) noch in Ordnung“
Landrat Martin Sailer und Polizeioberrätin Tanja Bergmann tauschen sich zum Arbeitsalltag der Polizeiinspektion 6 in Stadtbergen aus
Bei seinem ersten Dienststellenbesuch in der Polizeiinspektion 6 in Stadtbergen hatte Landrat Martin Sailer die Möglichkeit, sich mit Dienststellenleiterin Polizeioberrätin Tanja Bergmann, dem stellvertretenden Dienststellenleiter Erster Polizeihauptkommissar Werner Fink, Dienstgruppenleiter Polizeihauptkommissar Martin Binder und Polizeihauptkommissar Robert Leinfelder auszutauschen.
„Nach meinen Besuchen in den Inspektionen in Schwabmünchen und Bobingen habe ich bereits gemerkt, wie wichtig regelmäßige Besuche vor Ort sind. Denn nur so ist es mir möglich, wirklich auf dem Laufenden zu bleiben und wenn nötig, zielgerichtet auf akute Problemstellungen reagieren zu können“, so der Landrat. Deshalb wird er den fünf Polizeiinspektionen im Landkreis sowie der Autobahnpolizei künftig auch ein- bis zweimal im Jahr einen Besuch abstatten.
Tanja Bergmann und ihre Kollegen nutzten das persönliche Gespräch mit Landrat Martin Sailer, um von ihrem Arbeitsalltag in der PI 6 und den aktuellen Entwicklungen im Raum Stadtbergen, Leitershofen und Deuringen zu berichten. Die Polizeiinspektion 6 hat eine „Zwitterstellung“, da sie sowohl in Teilen der Stadt Augsburg als auch im Landkreis zuständig ist. „Das Stadt-Land-Gefüge sorgt bei uns für einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag“, erklärt Polizeioberrätin Tanja Bergmann, die seit 2015 die Dienststelle in Pfersee anführt. Grundsätzlich sei das Klima in ihrem Revier sehr gut, problematisch sei allerdings die Aufgabenmehrung und die Steigerung der Einsatzzahlen bei nahezu gleichem Personalstand. „Das macht es – besonders in Urlaubszeiten – nicht immer einfach“, bemängelt die Polizeichefin.
Doch insgesamt sei Stadtbergen ein eher unproblematisches Pflaster und so kann die Polizeiinspektion 6 auf eine ziemlich positive Bilanz blicken: In den letzten Jahren sind sowohl die Wohnungseinbruchsdiebstähle als auch die allgemeine Straftatenstatistik leicht rückläufig und in den Flüchtlingsunterkünften gibt es ebenfalls kaum Probleme: „Bis auf ein paar Streitereien unter den Flüchtlingen haben wir in diesem Bereich nicht viel zu tun. Das liegt vermutlich auch daran, dass die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in Stadtbergen so gut aufgestellt ist“, äußert sich Dienstgruppenleiter Polizeihauptkommissar Martin Binder. Vermehrt hätten sich hingegen Ruhestörungen und verdächtige Wahrnehmungen von besorgten Bürgern.
Den größten Handlungsbedarf aber sieht die PI 6 im Bereich des Bezirkskrankenhauses. Da die Notaufnahme des BKH nur untertags angefahren werden kann und ansonsten über die Notaufnahme des Zentralklinikums verläuft, komme es bei der Einlieferung neuer Patienten für das BKH regelmäßig zu erheblichen Wartezeiten für die gerufenen Polizeistreifen. „Da wir nicht unbedingt einen Personalüberschuss haben, können wir uns diese Wartezeiten eigentlich nicht leisten“, fügt der stellvertretende Dienststellenleiter Werner Fink an.
Landrat Martin Sailer versprach, sich der Problematik anzunehmen und bedankte sich für das offene Gespräch. „In Bayern fühlen sich die Bürgerinnen und Bürger nicht umsonst sicherer als in anderen Bundesländern. Ich bin sehr dankbar dafür, dass Sie alle so vorbildliche Arbeit für unsere Gesellschaft leisten. Durch Sie ist „Sicherheit“ ein Standortfaktor und fester Bestandteil unserer Region“, lobte der Landrat.