"An den Opfern des Unglücks auf der A 2 vorbeigefahren". - Ja, da hat sogar Innenminister Stahlkneckt plötzlich mahnende Worte ...
Die gestrige Schlagzeile der Mitteldeutschen Zeitung "An den Opfern vorbeigefahren", verweist auf einen Autobahnunfall, der sich am vergangenen Samstag ereignete. Da beklagt die Polizei, dass sich Autofahrer nicht um die Unfallopfer kümmerten. Was mich an diesem Artikel stört ist nicht allein, dass die Autofahrer einen weiten Bogen um die Unfallstelle fuhren. Eigentlich irritiert mich darin der Ausspruch des Innenministers Holger Stahlknecht (CDU) viel mehr. Denn an Straßenraudis, Parkraudis und rücksichtslose Mitbürger habe ich mich inzwischen gewöhnt.
Mich irritiert der Spruch des Innenministers:"Rücksicht im Straßenverkehr beginnt bereits beim Einsteigen."
Da erlaube ich mir aber die Frage: "Ist man nicht auch beim Aussteigen immer noch Verkehrsteilnehmer?" Wenn jemand sein Auto unberechtigt auf einem Behindertenparkplatz, vor einer Grundstücks- oder Feuerwehrausfahrt abstellt, ist das eine Rücksichtslosigkeit.
Aber ich nehme an, mit diesem Satz meinte er gleichzeitig auch, dass jeder Autobesitzer verpflichtet ist, sein Kraftfahrzeug entsprechend der Straßenverkehrsordnung zu sichern und so abzustellen, dass kein Menschenleben gefährdet wird. Ebenso besteht die Verpflichtung, die regelmäßigen TÜV-Termine einzuhalten, die auch zur allgemeinen Verkehrssicherheit beitragen. Oder dass von einer Autofirma zur Verfügung gestellte Leihwagen vom TÜV abgenommen und im Winter mit entsprechender Bereifung abgegeben werden.
Meine Berichte darüber, dass in Memleben während der Bauarbeiten an der Landesstraße dass kontinuierlich auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Baustelle Autos parkten, erregte diese Geschichte kein Aufsehen.
Spätestens aber dann, wäre in diesem Wohngebiet ein Feuer ausgebrochen und Löschfahrzeuge hätten nicht anfahren können.
Das Unglück auf der Autobahn ist zufällig einmal von der Polizei zitiert worden. Denn es erschwerte nicht nur die Arbeit der Rettungsdienste. Auch die Aufräum- und Sicherungsarbeiten der Polizeibeamten. Aber dieses besondere Beispiel nicht die Ausnahme, es dokumentiert die Regel der Situation auf unseren Straßen.
Warum, so mag sich mancher fragen, fährt man um einen Unfall herum? Gründe gäbe es genug. Vielleicht hat man mit seinen 70 - 80 Lebensjahren einen degenerativen Wirbelsäulenschaden und kann auf Grund seiner körperlichen Verfassung nicht mehr zupacken? Oder man ist körperlich so hinfällig, dass man schon am Rollator geht um zum Auto zugelangen? Oder man hatte gerade eine Herzoperation und der dritte Bypass wurde gerade eingesetzt und die Narbe ist noch nicht ganz verheilt?
Aber es könnte auch daran liegen, dass man sich nicht mehr an seinen Erste-Hilfe-Kurs erinnert und nicht weiß was man tun könnte? So wie der Geschäftsführer einer sozialen Einrichtung, mit dem ich vor gut 1 1/2 Jahre sprach. Anlass war unter anderem, dass seine Dienststellenleitung, eine seit 20 Jahren tätige Krankenschwester, den Begriff Ambubeutel nicht zuordnen konnte. In diesem Zusammenhang relativierte er meine Kritik und erklärte, dass auch er nicht wisse, ob er im Notfall erste Hilfe leisten könne. Denn sein Erste-Hilfe-Kurs läge schon sehr lange zurück. Was ich dem Herrn allein auf Grund seines Alters sehr gern glaubte. Denn er führte garantiert schon 20 Jahre sein Auto durch den Straßenverkehr.
Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr ist überall zu beobachten. Da parkt man lieber auf dem Gehweg, auch wenn der gesamte gegenüberliegende Parkstreifen frei ist. Da lässt man das Hoftor geöffnet, die Hofhunde irren auf der Landesstraße herum. Oder sie kommen vom Hof gerannt und verteidigen sogar außerhalb des Hofes ihr Revier. Hund laufen ohne Leine an Bahngleisen und auf Fahrradwegen...
In jedem Fall steht fest, dass dieses Ereignis auf der Autobahn keine Ausnahme für das Verhalten vieler Menschen ist. Vielleicht sollte der Innenminister wirklich einmal für einige Tage oder Wochen durch das Land ziehen und sich vor Ort ein Bild von seinem regierten Land machen.
Aber ich denke, diese Maßnahme dürfte allen regierenden Politikern, bis hin zur Bundeskanzlerin einmal gut tun.
Und wenn man dann auch auch noch über die Wert der der Pegida-Bewegung oder die von der NPD organisierten Laternenumzüge in Tröglitz denkt frage ich abschließend: "Welche Kulturwerte gibt es in unserem Land denn eigentlich zu schützen?"
Da ich ja nun immer wieder schon einmal in meinen hier eingestellten Beitragen auf die Regierung des Burgenlandkreises verwies, gebe ich zum Ende meines Beitrages einige Links zu den entsprechenden Berichten ein.
Die eingestellten Fotos beziehen sich auf den Burgenlandkreis. Und ich versichere, dass wenn mir diese Zustände in meiner alten Heimat NRW oder in Bayern aufgefallen wären, ich hätte sie auch dokumentiert. Nur dort kamen mir derartige Zustände nie zu Gesicht ...
Ich wäre dankbar, würde hier der eine oder andere Leser aus der Myheimat-Familie oder das Team der Mitteldeutschen Zeitung einmal ähnliche Beispiele aus andern Bundesländern eingeben. Dann ließe sich zumindest dokumentieren, dass es sich hier nicht immer nur um einmalige "Ereignisse" sondern um bundesweit gültige Wertmaßstäbe deutscher Bürger handelt.
http://www.mz-buergerreporter.de/kaiserpfalz/lokal...
http://www.mz-buergerreporter.de/kaiserpfalz/blaul...
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http://www.mz-buergerreporter.de/kaiserpfalz/ratge...
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Bürgerreporter:in:Kornelia Lück aus Zeitz |
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