Posten 12 - hat eingeladen!
Seit 2010 gibt es in Zarrentin am Schaalsee einen kleinen Eisenbanverein. Sein Hauptaugenmerk hat er dem Geschehen auf der sogenannten Kaiserbahn gewitdmet. Diese eingleisige Schienenverbindung auf dem Weg von Berlin und zur Kaiserlichen Marine in Kiel fürte von Hagenow an der Berlin-Hamburger Strecke nach Ratzeburg an der Lüneburg-Lübecker. Damit war ein erheblicher Umweg über Hamburger Hoheitsgebiet erreicht. Dass dem Kaiser die Zeit mit seinem Lieblingsspielzeug am Wasser schon 1918 genommen wurde, mochte er mit Beginn des ersten "Europäischen Weltkrieges*" wohl nicht ahnen. - Auf diesem Schienenweg hielt sich der Verkehr insgesamt in Grenzen und wurde mit dem Ende des II.Weltkrieges radikal unterbrochen. (Zarrentin lag auf einmal im Sperrbezirk und wer mit dem Zug in dieses Städtchen fahren wollte, konnte gar nicht genug gute Gründe vorweisen, um eine Genehmigung zu erhalten...
Nach der "Wende" und mit der zunehmenden Motorisierung sanken die Fahrgast- und Frachtgutzahlen so stark, dass ein weiterer Betrieb als nicht zahlbar angesehen wurde...
Nun wird nach einer aufwendigen Modernisierung des Fragmentes Hagenow Land - Hagenow Stadt auch noch dieser Verkehr "abbestellt"
Mit all diesen Aspekten befasst sich der "Zarrentiner Eisenbahnverein Posten 12". Seinen Namen leitet er vom ehemaligen Schrankenwärter-POSTEN 12 ab, der sich im Südwesten der Stadt - nahe dem "Paalhus" - befindet.
Wenige Schritte weiter zeigt eines der Vereinsmitglieder im Vorgarten seine Gartenbahn-Anlage, unter anderem mit dem Nachbau des Zarrentiner Bahnhofsgebäudes.
In diesem Jahr wurde wieder einmal zu einem Familientag auf dem Gelände des Bahnhofs eingeladen, klein aber fein und mit den Aussichten, dass es von mal zu mal mehr wird. Und dank der Tageszeitung und einem launigen Text im Vorbericht fühlten sich erkennbar viele Gäste eingeladen. Wobei aus der Gästeschar eine Gruppe besonders herausragte, sie war mit einem zweiteiligen Triebwagenzug aus dem Raum westliches Hamburg angereist. Die Eisenbahngesellschaft "Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn" (AKN) hatte zu der Sonderfahrt mit zwei "Blutblasen" (oder "Stopelhopsern" oder oder - Baureihe 798) eingeladen. Innerhalb von noch nicht einmal einer Woche war der Zug ausgebucht. - Kurz nach Eintreffen dieses Zuges am Vormittag tauchten auch noch mit Blaulicht drei Wagen der "VOLKSPOLIZEI" auf, aus denen uniformiertes Personal mit den notwendigen Untensilien ausstieg und "mehr als 5 Personen sind eine Ansammlung!" - zum Leidwesen der Veranstalter hatte ein weiteres Highlight zwei Tage zuvor absagen müssen, somit fielen die angekündigten Führerstandmitfahrten auf einer kleinen Rangierlok für die Neugierigen aus. - Eigentlich wollten wir nur mal sehen, was einen Familientag am Bahnhof ausmacht... - wir werden wohl im nächsten jahr wieder mal nachsehen und treffen sicherlich auch Euch!
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* = so lautet der Text auf einer Postkarte aus Zarrentin, die um 1916 versandt wurde.
schöner Ausflug