Das Völkerkundemuseum Wuppertal
Das Völkerkundemuseum liegt in Wuppertal in den Räumlichkeiten der evangelischen Kirchlichen Hochschule. Die Haltestelle "Kirchliche Hochschule" liegt direkt vor der Haustüre. Die Buslinie 643 bedient sie auch am Wochenende halbstündlich. Genau genommen befindet sich der Raum im Gebäude der Tagungsstätte Ökumenische Werkstatt der Vereinten Evangelischen Mission.
Der Raum, in dem das Völkerkundemuseum untergebracht ist, ist groß, weiß gestrichen, mit Laminat versehen und an der Außenseite mit großflächigen Fenstern versehen, so daß er sehr hell und freundlich wirkt. Afrika ist (zumindest derzeit) Ausstellungsschwerpunkt. Es gibt viele exotische Ausstellungsstücke (wie etwa Masken), die in Vitrinen ausgestellt sind. Lesetafeln kommen hinzu. Doch miefig ist das Museum noch lange nicht. So gibt es beispielsweise auch kleine Videostationen, die im Wechsel digitalisierte historische Schwarzweißfotos zeigen. Der Eintritt kostet 2 €.
Die Sammlung aus Melanesien konzentriert sich nach eigenen Angaben auf Neuguinea, die zweitgrößte Insel der Welt. Sie bietet demnach eine riesige ökologische und kulturelle Vielfalt. Die Missionare sammelten ab 1887 im Nordosten Neuguineaus, dem heutigen Papua-Neuguinea. Die Sammlung aus dem Hochland von Irian Jaya, das politisch zu Indonesien gehört, wurden in den Jahren ab 1960 angelegt.
"Mit steinzeitlichen Techniken haben die Papuas Skulpturen und Masken sowie kunsthandwerkliche Arbeiten von hoher Qualität aus Pflanzenfasern, Federn und Muscheln geschaffen," berichtet eine Handreichung.
Wenn es um Indonesien geht, besitzt das Museum Sammlungen aus Sumatra, Nias, Mentawai, Kalimantan (Borneo) und Java. "Die altindonesischen Völker der Batak, Niasser und Dajak fertigten für die Ahnenverehrung, Religion, Kriegsführung und den Haushalt Skulpturen, Bücher, Waffen und Textilien von höchstem künstlerischen Wert," berichtet die eben erwähnte Handreichung.
Die Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft wirkten ab 1847 in der südchinesischen Provinz Kanton. Ihre Sammlung umfaßt Exponate aus der zweiten Hälfte des 19. und dem 20. Jahrhundert. Traditionelle Objekte aus Bronze, Keramik, Jade, Lack und Seide sollen einen Einblich in die Lebensbereiche Haushalt, Kleidung, Musik und Religion geben.
Und nun zu Afrika. Die ostafrikanischen Exponate stammen aus der Sammlung der Bethel-Mission. Diese Missionsgesellschaft war ab 1886 an der Küste und im Binnenland von Tansania und in Ruanda tätig. "Hirtenvölker verarbeiteten bunte Perlen zu reichem Schmuck. Die seßhaften Völker fertigten Gegenstände für den alltäglichen Gebauch aus den unterschiedlichensten Materialien an: geflochtene Körbe und Schalen, Tonschüsseln, Mörser und Musikinstrumente aus Holz, Werkzeuge und Waffen aus Eisen. Die Makonde schnitzten Plastiken aus Ebenholz, für die sie auch heute noch berühmt sind," so die Handreichung.
In Kamerun und Kongo / Zaire leben ganz unterschiedliche Völker mit vielfältigem Kunsthandwerk. Das Museum besitzt nach eigenen Angaben eine kleine Sammlung von Masken, Waffen, Textilien, Musikinstrumenten und Kalebassen.
Die Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft kamen 1829 in die Kapprovinz und 1842 nach Namibia. So ist es nicht verwunderlich, daß ein großer Teil der Sammlung aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. "Die Jäger- und Sammlergesellschaften und Hirtenvölker haben kaum figürliche Kunst hervorgebracht. Die San (Buschleute) sind für ihren Schmuck aus Straußeneierschalen bekann, die Name für feine Lederarbeiten. Die Ovambo- und Kavangovölker, Ackerbauer und Viehzüchter, haben sich auf Flecht- und Schmiedearbeiten sowie Schnitzereien spezialisiert," berichtet die oben erwähnte Handreichung.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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