Kinderlachen!

Kleinbahntrasse.
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Gleich nach dem Frühstück bin ich in meine Lederstiefel gestiegen, um noch auf dem jungfräulichen neueingeschneiten Auedamm zu gehen. Zu einer solch frühen Zeit begegnet man kaum einem Menschen. Nur einen Jogger trieb es ebenfalls auf seine Piste, nur heute war die neu verschneit. Seine Laufschritte wurden leiser und ich konnte meinen eigenen Schritt im Schnee hören. Es klingt so, als würde man eine Tüte mit Backpulver drücken, nur sehr viel lauter. Teilweise bin ich durch knietiefen Schnee gegangen, das ist besonders anstrengend. Mal so eben einen Fuß vor den anderen setzten, ohne dabei richtig das Knie zu heben, ist nicht. Tritt man in eine vorhandene Fußstapfe, knickt der Knöchel ein und man geht wie auf Eiern.

Bis nach Liethe habe ich fast die doppelte Zeit als sonst gebraucht. Hinter dem Ort war ich wieder allein im Feld. Zwischendurch sah ich einen sehr langsam fahrenden Zug der DB, Oberleitung vereist, hörte ich später im Radio. Nach einer Weile hörte ich leise Stimmen die mich aufhorchen ließen, jedoch nur ganz kurz. Der Wind zerrte auch etwas an meinen Ohren, deshalb nahm ich das nicht so wahr. Nur einige Schritte weiter, waren die Stimmen wieder da, ich sah aber nichts. Dann konnte ich Kinderlachen vernehmen und drehte mich um. Vor Freude darüber was ich nun sah, ging ich so schnell ich konnte einige Meter zurück, nahm noch im Spurt meine Automatic aus der Gürteltasche und knipste in schneller Folge mehrere Bilder. Dann war der Spuk vorbei, das Kinderlachen war wieder verstummt.

Nun fiel es mir wieder ein, ich ging langsam weiter. Viele Jahre sind inzwischen vergangen. Das Dorf Brase / Neustadt a. Rbge war total eingeschneit. Die Bauern räumten mit Holzschneepflügen die schmale Dorfstraße. Einmal hin bis zur Hauptstrasse und wieder zurück, dann durchs Dorf. Auf den Höfen wurde nur das Nötigste verrichtet. Da kamen auch mal die Bauern auf verrückte Ideen. Wie ein Lauffeuer hatte es sich im Dorfe rumgesprochen, gleich nach Mittag kommt ein Trecker und zieht die Schlitten mit den Kindern darauf. Auch ich stand da und wollte mit. Es müssen fast 10 Schlitten gewesen sein, die sich hinter dem Trecker befanden. Es war eine höllische Fahrt, die sogar über die Hauptstrasse bis nach Niedernstöcken führte und wieder zurück. Immer wieder mal wurde die Fahrt unterbrochen. Ein Seil war gerissen, oder ein oder mehrere Schlitten lagen auf der Seite. Kein Wunder bei der Schlingerfahrt die uns der Bauer bereitete.

Es ist ein schöner Tag für mich.

Bürgerreporter:in:

Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge

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