Spiegelbilder aus Luthe!
Auf dem Rückweg von Schloß Ricklingen, bin ich noch kurz an den Luther See gefahren. An der Hauptstrasse habe ich das Auto geparkt und den kurzen Weg in die Leinemarsch zu Fuß gemacht. Der Schotterweg zum See knirschte unter meinen Füßen, auf dem schmalen Rasenstreifen war der Tritt etwas gedämpfter und ich konnte die vielen Vogelstimmen besser wahrnehmen. Überall ist die Natur förmlich explodiert, der See liegt ruhig vor mir. Die alten Bäume werfen ihren Schatten über das Wasser, das gegenüberliegende Ufer spiegelt sich darin. Ich nehme meine kleine Automatik und mache einige Fotos, während ich am Ufer entlang schlendere. Enten sehe ich nur wenige, sonst sind hier viel mehr zu sehen. Auf einer Bank sitzt eine junge Frau, sie schwingt ihren Kinderwagen um den Sprössling zu beruhigen. Mit einem Hallo gehe ich an beiden vorbei. Ins trockene Schilfgras sehe ich einen kleinen spatzenfarbigen Vogel huschen. Als ich näher kam verschwand er wieder. Plötzlich fliegt er um mich herum, so als wollte er mich vertreiben. Einige Meter weiter bleibe ich stehen, ich fotografiere den bellenden schwarzen und weißen Hund, auf der gegenüberliegenden Seeseite. Da ist er wieder der Vogel, diesmal verfolge ich ihn im sicheren Abstand mit meinen Augen. Er landet neben mir im Schilf, hat Baumaterial im Schnabel, huscht noch einige Halme weiter, dann sehe ich nur noch ein leichtes Rütteln der Schilfhalme. Als er wieder fort war, überkam mich meine Neugier. Vorsichtig ging ich auf die Schilfhalme zu, beugte mich ein wenig über diese und erkannte ein fast fertiges Vogelnest. Nur nicht berühren dachte ich noch.
Fast am Ende des See kam eine Frau mit 2 Hunden des Weges. Beide Tiere angeleint, wie es die Behörde verlangt, sagte sie mir später. Ein großer Hund - eine Dogge - aber ganz lieb. Er nahm mich scheinbar gar nicht wahr und ließ mich direkt neben sich gehen, als ich mit seinem Frauchen ein Gespräch begann. Natürlich erst einmal über Hunde. Der Andere, ein wenig zerzaust und immer die Nase auf der Erde, zog fordernd an der Leine. Gemeinsam gingen wir nun den Weg zurück, auf dem ich gekommen bin. An fotografieren war nicht mehr zu denken, so interessant verlief unser Gespräch über Kinder - Enkel und vieles mehr. Währen wir noch einige Kilometer gemeinsam des Weges gegangen, wir hätten uns sicher noch mit vielen Einzelheiten unseres Lebens vertraut gemacht. Am Auto angekommen, haben wir uns mit netten Worten verabschiedet und uns einen schönen Tag gewünscht.
Der Luther See - eine nette Oase!
Bürgerreporter:in:Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge |
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