Maikäfer flieg....
Wer als Kind hat dieses bekannte Kinderlied nach der Kriegszeit nicht auch gesungen. Ich jedenfalls oft.
„Maikäfer, flieg!
Der Vater ist im Krieg.
Die Mutter ist im Pommerland.
Und Pommerland ist abgebrannt“ usw.
(Text: Des Knaben Wunderhorn)
Dieses Lied fiel mir spontan wieder ein, als ich mit Saman - meinem Enkel - eine Fotopirsch durch die Leineauen in Neustadt a. Rbge machte. Saman hatte rein zufällig einen Maikäfer gesehen, der auf einem frischen Eichenblatt saß und auf die Dämmerung wartete. Kaum jemand aus dieser Generation kennt sich ein wenig mit der heimatlichen Fauna und Flora aus, Saman ist da auch keine Ausnahme. Ich nahm also den Maikäfer vom Eichenblatt und setzte diesen auf einen sonnenbeschienenden Weidepfahl.
Weil ich aus Kindheitstagen noch weiß, dass der Maikäfer nicht gern in der Sonne sitzt und deshalb versucht schnell einen schattigen Platz zu finden. Ich erzählte Saman wie wir Nachkriegskinder mit den Maikäfern uns die Zeit vertrieben, falls nicht gerade Arbeit im Haus anstand. Wir wetteten um Kleinigkeiten, welcher Maikäfer zuerst abflog. Oft gewann ich, weil ich damals sehr darauf achtete, welcher Maikäfer die heftigsten Pumpbewegungen mit dem Kopf und dem Hinterleib machte. Dann hob der Maikäfer seine harten Flügel an und mit den darunter verborgenen Hauflügeln schwebt er dann fort.
Inzwischen hatte der Maikäfer einige Runden um die Oberseite des Weidepfahls gemacht und fing an mit den besagten Pumpbewegungen. Mach die Kamera startklar sage ich noch, da war dieser bereits abgehoben. Das machen wir noch einmal, es soll ja ein gutes Foto werden. Der nächste Maikäfer war gleich gefunden und dieser wurde nun genau beobachtet. Es waren nur wenige Minuten vergangen, als der zweite Maikäfer ebenfalls den Weidepfahl verließ.
Dieses Foto ist der Beweis.
Bürgerreporter:in:Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge |
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