Das Wunder des Lebens!

Mutter Stockente.
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Mein ehemaliger Arbeitgeber hat beim Umbau seines Gebäudes in Wunstorf, auch an einen kleinen Teich zur Erholung der Mitarbeiter angelegt. Dieser ist knietief und mit mehreren Schilfinseln und Wasserpflanzen bestückt. Eine kleine begehbare Rampe führt direkt in die Büros, wer es denn wollte. In diesem Biotop mitten in der Stadt, das nur durch eine Straße von der Auenlandschaft getrennt ist, spielt sich ein kleines Wunder ab. Ich habe es selbst gesehen und möchte euch davon berichten.
Schon im Winter, der Tümpel war noch teilweise gefroren und die Vegetation stark zurückgeschnitten, sah ich gelegentlich ein Pärchen Stockenten darin. Weil ich Enten früher schon öfters hier auf dem Grundstück sah stand für mich fest, die Enten suchen ein Zuhause. Im April fand ich ein Entennest in dem sich 4 Eier befanden. Einige Tage später waren diese teilweise an gehackt und es fehlte sogar eines. Der Täter war schwarz und saß auf dem Dach und schaute zu. Für die Enten eine Katastrophe.

Im Mai hatte die Entenmutter ein besseres Versteck für ihre Eier gefunden und begann das Gelege zu füllen. Am 17 Mai saß die werdende Entenmutter nun fest auf dem Gelege. Bei einem kleinen Ausflug zwischendurch wurde das Gelege sorgsam zugedeckt. Nur die Nestmulde verriet mir den Standort und einige Federn. Jeder weiß, dass eine Ente etwa 28 Tage brütet und dass die Federbälle Nestflüchter sind. Als ich am Freitag 14. Juni 2013 (die Brutzeit ist zu Ende) gegen Mittag nach der Brut sehen wollte, bekam ich fast einen Schlag. Irgendjemand im Betrieb hatte veranlasst das Wasserbecken zu entleeren. Die 10 cm bis zum Beckenrand hätten die Entenkinder geschafft, wie die Jahre zuvor auch. Jetzt war der Tümpel fast leer, einen Höhenunterschied von etwa 60 cm können die Federbälle nicht schaffen.

Mit Hilfe meines Nachbarn und Saman meinem Enkel haben wir versucht, mit Kescher die Wollknäule einzufangen und über den Beckenrand zu heben. Wir hatten keine Chance, die Winzlinge waren viel zu flott unterwegs, oder wir zu lahm. Auch war die Aufregung der Enten zu groß. Vorsorglich legte ich zwei lange Bretter nebeneinander in das Becken, eine Rampe sollte evtl. helfen. Am nächsten Morgen hörten wir schon sehr früh die Entenmutter ihre Jungen locken, was fast bis zum Mittag andauerte. Einen kleinen Zwischenfall möchte ich noch erwähnen. Die schwarze Katze des Nachbarn lief auf die Jungtiere zu. Die Entenmutter flog die Katze an und verjagte diese. Erst gegen 14:00 Uhr hatte die Entenmutter fünf der sieben Küken befreit. Zwei weitere sah ich und hörte die nach der Mutter rufen. Im Gänsemarsch begleitete ich die Entenfamilie über die Straße und weiter zur Aue. Am Abend war Ruhe eingekehrt. Von den zwei verbliebenen Küken war nichts mehr zu sehen oder zu hören.

Ob die Entenmutter noch einmal da gewesen ist die restlichen zu holen, ich wünsche es mir.

Bürgerreporter:in:

Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge

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