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Johanniter und Malteser feiern Gerhardsvesper - Hohe Auszeichnung für Friedrich von Oertzen während des Gottesdienstes

Es ist ein beeindruckendes Bild: Hunderte Ritter des evangelischen Johanniter- und des katholischen Malteserordens ziehen gewandet in die Klosterkirche in Wennigsen ein. Begleitet werden sie von Delegationen der Johanniter-Unfall-Hilfe aus den Ortsverbänden Deister, Wunstorf-Steinhuder Meer und Hannover-Wasserturm, sowie dem Malteser-Hilfsdienst. Bereits zum zehnten Mal gedachten die Orden mit der ökumenischen Gehardsvesper ihrem gemeinsamen Ordensgründer, dem Seligen Bruder Gerhard. Für sein Engagement bei dieser besonderen Feier wurde Friedrich von Oertzen, Mitbegründer der Vesper, mit dem hohen Malteserorden "Pro Merito Melitensi" ausgezeichnet. Ebenfalls geehrt wurde seine Gattin Angelika von Oertzen. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von der Calenberger Kantorei unter der Leitung von Ludwig Theis aus Wennigsen und Barbara von Witzleben aus Hannover an der Orgel.

"Wer in Gottes Haus wohnt, kann sich öffnen und Gutes tun", sagte Pfarrer Dr. Wichard von Heyden, Rechtsritter des Johanniterordens und zugleich Ortsverbandspfarrer der Johanniter-Unfall-Hilfe im Ortsverband Deister. Er betonte in seiner Begrüßung die Gemeinsamkeit, die die beiden Orden verbinde, denn "wir sind keine Fremden, sondern miteinander Gäste am Tisch Gottes." Die evangelischen Johanniter und katholischen Malteser haben dieselben Wurzeln, die in Jerusalem liegen. Dort gründeten italienische Kaufleute im 11. Jahrhundert ein Hospiz für kranke Pilger, aus dem Johanniter- und Malteserorden erwuchsen. Im Andenken daran entwickelten Friedrich von Oertzen für die Johanniter und Maximilian von Boeselager, Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Hildesheim, vor zehn Jahren gemeinsam die Idee einer ökumenischen Gerhardsvesper. Bei einer großen Ordensfeier in Berlin wurde diese Idee 2013 als vorbildliches ökumenisches Projekt ausgezeichnet.

"Weil Nähe zählt - dieser Slogan der Malteser gilt auch für die Hilfswerke untereinander", sagte Stephan Freiherr Spies von Büllesheim, Vizepräsident der Deutschen Assoziation des Malteserordens, als er Friedrich von Oertzen auf Anregung von Maximilian von Boeselager den hohen Orden im Rahmen der Vesper überreichte. Der Orden "Pro Merito Melitensi" wird vom Großmeister der Malteser für Verdienste um den Maltesergedanken verliehen und wurde vom Bundespräsidialamt genehmigt. Aus der Hand der Malteser-Diözesanoberin Marie-Rose von Boeselager erhielt von Oertzens Ehefrau Angelika danach die Hildesheimer Malteserplakette.

Als Prediger hatten Johanniter und Malteser den emeritierten Hamburger Erzbischof Dr. Werner Thissen nach Wennigsen eingeladen. "So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist!" - mit diesem Bibelzitat aus dem Markusevangelium beleuchtete er aktuelles Zeitgeschehen und forderte dazu auf, sich als Christen aktiv und hörbar zu Wort zu melden, "um Gott zu geben, was Gottes ist."

Die Fürbitten wurden von Johanniter-Ortsbeauftragten Manfred Mayer und den Freiwilligendienstleistenden aus dem Johanniter-Ortsverband Deister mit Sitz Ronnenberg gehalten. Ergänzt wurden diese durch Vertreter und Vertreterinnen des Malteser-Hilfsdienstes.

Rund 300 Besucher waren zur Gerhardsvesper gekommen, darunter auch Mitglieder befreundeter Organisationen wie der Orden Ritter vom Heiligen Grab und Deutscher Orden. Daneben bestimmten wieder die Fahnen und die auffällige Dienstbekleidung der größtenteils ehrenamtlichen Vertreterinnen und Vertreter beider Hilfsdienste das farbenprächtige Bild. Beim anschließenden Empfang im Klostersaal gab es reichlich Gelegenheit, einander kennen zu lernen und sich auszutauschen.

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