Burgen und Schlösser
Die Festung Wilhelmstein wurde vergeblich belagert
Erst belächelt, doch dann trat der Ernstfall ein und die Festung zeigte ihren Wert. Der Wilhelmstein war tatsächlich die letzte militärische Bastion im Kampf gegen die Hessen. Als 1777 Wilhelm zu Schaumburg-Lippe und im Jahr 1787 auch sein Nachfolger Philipp Ernst verstarb, erhob der Landgraf von Hessen-Kassel Anspruch auf die Grafschaft und schickte seine Truppen los. Ganz Schaumburg-Lippe war bald besetzt. Ganz Schaumburg-Lippe? Nein! Eine von unbeugsamen Schaumburgern bevölkerte Festung hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.
Die Hessen versuchten vergeblich, die Festung mit Kanonen zu beschießen. Sie kamen wegen des sumpfigen Ufers des Steinhuder Meeres aber nicht dicht genug heran. Die Kanonenkugeln landeten im Wasser. Schließlich griff das Reich ein. Der deutsche Kaiser in Wien erteilte Preußen und dem Kurfürstentum Hannover das Mandat, die Grafschaft Schaumburg-Lippe notfalls mit Gewalt zu befreien. Daraufhin traten die Hessen den Rückzug an. Schaumburg-Lippe blieb ein selbstständiges deutsches Land.
Zwischen 1761 und 1767 wurde der Wilhelmstein als künstliche Insel in Form eines zeittypischen sternförmigen Bastionärsystem mitten im Steinhuder Meer errichtet. Ursprünglich gab es neben der Zentralinsel mit der Zitadelle noch 16 vorgelagerten kleine Inseln, die später dann mit der Hauptinsel vereint wurden. Zunächst befand sich in der Festung eine Militärschule, ab der Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert wurde die Festung dann Staatsgefängnis.
Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel, das von den sogenannten „Auswandererbooten“ angefahren wird.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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