Damit aus dem Volkstrauertag ein Weltfriedenstag wird.
Novembergrau. Leichter Nebel liegt in der Leine Niederung. Fast schemenhaft wirkt Luthe an diesem grauen Novembertag. Doch der Gottesdienst in der ev. Dorfkirche ist gut besucht. Heute ist ein Tag der Erinnerung, ein Tag des Gedenkens, ein Tag des Rückblicks auf vergangene Kriege mitten im Frieden. Doch der Frieden ist brüchig. Unsere Soldaten wie die anderer Nationen sind im Kriegseinsatz fern von der Heimat. Jeden Tag muss erneut um den Frieden gerungen werden. Denn wie viel Leid Kriege über die Menschen bringen, haben wir selbst erfahren und erleben es noch. Auch wenn dieses Leid uns Deutsche zurzeit weniger trifft. Aber dennoch ist es da, weltweit.
Da lohnt es sich einmal im Jahr innezuhalten, zurückzuschauen, sich neu zu orientieren, um Fehler der Vergangenheit nicht ein zweites Mal zu begehen.
Das ist in Luthe heute am Volkstrauertag mit dem Gottesdienst und der anschließenden Gedenkfeier am Ehrenmal vor der Kirche gut gelungen. Der Kirchenchor, der Nostalgiechor des MGV Concordia Luthe und die Bläser der freiwilligen Feuerwehr gaben mit ihrem musikalischen Können der Veranstaltung ein Gesicht. In seiner Rede schlug Ortsbürgermeister Harms einen Bogen vom Ende der Schlacht um Stalingrad, heute vor 70 Jahren, über das Konzentrationslager Auschwitz bis hin zu den Kriegseinsätzen der Bundeswehr in Afghanistan, dem Bürgerkrieg in Syrien und dem sehr brüchigen Frieden in Palästina. Überall sind Menschen betroffen. Viele die gar keinen Anteil am Krieg haben. Deren Leben und deren Hoffnung der Krieg zerstört.
Dem stellten die Chöre und die Bläser mit ihrer Musik einen ganz anderen Aspekt in den Mittelpunkt. So klang in der Kirche u.a., das Taize-Lied: „Laudate Omnes Gentes“ an. Lobt und preiset Gott alle Völker und man ist versucht hinzuzusetzen, vergesst Krieg, Mord, Vergewaltigung, Vertreibung lasst Krieg sein. Geht einfach nicht hin! Denn es ist besser Gott zu loben, der Frieden bringen und die Welt versöhnen will. Mit dem Lied: „Unsere Zeit steht in deinen Händen“, mahnte der Nostalgiechor sich Gott zuzuwenden, denn er spendet Geborgenheit statt Angst und Leid. Denn er liebt uns und lässt uns nicht los. Der Bläserchor erinnerte mit dem „Guten Kameraden“ an den Verlust eines lieben Menschen den der Krieg uns von der Seite reißt.
Darum lasst uns daran arbeiten, dass aus dem Volkstrauertag ein Weltfriedenstag werden kann, wie Herr Harms sagte.
Bürgerreporter:in:Ullrich Rockahr aus Wunstorf |
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