Sehbehinderte fahren Motorrad!
Heute haben wir die lang geplante Motorradtour mit den nicht sehenden Menschen, vom Blinden- und Sehbehinderten Verband Niedersachsen e.V., unternommen. Die Teilnehmer vom BMW Club Hannover 84 e.V. waren ganz aufgeregt. Eine solche Ausfahrt hat es bei beiden Vereinen noch nicht gegeben.
Ja natürlich haben wir uns schon öfters mit einer Motorradabordnung bei der Blindengruppe in Hannover getroffen. Zum jährlich stattfindenden Sommerfest zum Beispiel, hat der Club es sich zur Aufgabe bemacht, diesen vielen nicht sehenden Menschen eine Freude zu machen. Da sind die Kinder Schlange gestanden, um einmal eine kleine Runde auf dem Motorrad zu fahren. Anderen musste dabei geholfen werden, dieses unbekannte Ungetüm eines Beiwagens erst einmal besteigen zu können. Da sind mir Gesichter in Erinnerung, wo sich die Person vor lauter Angst gar nicht auf das Motorrad setzen mochten - aber nach der Rückkehr auch nicht mehr absteigen wollten. Sehr viele Beispiele könnte ich hier noch anfügen, deshalb machen wir ja diese Veranstaltungen, um Freude in deren Alltag zu bringen.
Sonniges Wetter und sehr schön warm war es heute, als wir die gemeldeten Mitfahrer in der Kühnsstraße 18 abgeholt haben. Vom BMW Club Hannover waren 12 Motorradfahrer und 3 Gespanne gekommen, einige Gäste waren auch darunter. Nach der Einweisung und Helmprobe bekam jeder noch eine Motorradgerechte Bekleidung aus dem mitfahrenden Versorgungsfahrzeug angezogen. Danach konnte sich jeder sein passendes Gefährt aussuchen. Die 3 Beiwagengespanne waren natürlich zuerst belegt, wobei der „Schwenker“ die Luxusversion ist. Tourenguide Willi hat die Gruppe auf dem schnellsten Weg aus der Stadt geführt. Ab H - Ricklingen sind wir über kleine Straßen am Mittellandkanal entlang bis Dedensen gefahren, dann weiter über Kolenfeld und Haste nach Bergkirchen. Hier an der Aussicht, hat die Gruppe eine Pause gemacht. Auf einem Steintisch hat Willi ein Tischtuch ausgebreitet und mitgebrachten Kaffee und Kaltgetränke gereicht. Sehr gespannt waren wir über die Erzählungen und Erlebnisse dieser ersten Ausfahrt, von Angst hat da niemand mehr gesprochen.
Über Hagenburg - Wunstorf - Schloß Ricklingen und Garbsen, sind wir dann in unser Vereinsheim „Feierabend“ in Hannover gefahren.
Noch während einer Currywurst, kam von einem mitgefahrenen sehbehinderten dieser Satz:
Das machen wir wieder einmal!
Bürgerreporter:in:Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge |
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