Mich holte die Vergangenheit ein.
Meine heutige Fahrradtour führte mich unter anderem auch durch Garbsen. In Berenbostel, in der „Rote Reihe“, stand ein sehr schön aussehendes Gefährt, in einer Parkbucht vor dem Bäcker. Dieses weiße Gefährt mit rotem Dach, war schon in meiner Fahrschulzeit damals, ein Hingucker. Das rot lackierte Armaturenbrett, wenn man dieses als solches überhaupt bezeichnen kann, stach mir sofort in die Augen. Auf der Heckklappe lag als zusätzliches Detail, noch ein kleiner Lederkoffer. Dieser war auf einem superkleinen passenden Kofferträger befestigt, es gab dem „Sportgoggo“ ein super Outfit.
Noch bevor ich das Fahrrad hingestellt hatte, habe ich automatisch meine Kamera gezogen. Der Fahrerplatz war leer, die rechte Seitenscheibe offen. So fiel es mir sehr leicht, einige Fotos, auch vom Innenraum, zu machen. Währenddessen kam der Besitzer aus dem gegenüberliegenden Geschäft auf sein Goggo zu. Sofort begann ich ihn mit Fragen zu bombardieren. Schnell hatte ich alle detaillierten Fragen beantwortet, auch was bei einem heutigen Tankvorgang zu berücksichtigen ist.
Der Goggo brauchte nur eine Schlüsselumdrehung, um sein 250ccm Triebwerk zum Laufen zu bringen. Mit einem typischen Zweitaktergeräusch und einer leichten Ölfahne, ähnlich die eines Trabant, fuhr er davon.
Infos: Goggo Coupe, 250ccm Hubraum, Baujahr1966, Einzelradaufhängung vorn und hinten. Der Türanschlag wurde ab 1964 serienmäßig von hinten nach vorn verlegt. Käufer waren damals überwiegend Besitzer des alten Führerscheins der Klasse 4. Am 30 Juni 1969 wurde die Produktion eingestellt.
Eine lebende Legende bringt Kindheitserinnerungen zurück.