In zweiter Generation, Teil 2.
Jahrelang stand die Eisenbahn in unserer Wohnung und hat uns viele schöne Spieltage gebracht. Vater und Sohn haben sich öfters um das Bedienpult gestritten. Erst als mein Sohn erwachsen war und einen eigenen Hausstand hatte, nahm er die Anlage mit zu seiner eigenen Familie.
Im August 91 wurde ein Enkel geboren, später im Juli 93 eine Enkelin. Im Dezember 1993 stand ein Wohnungswechsel bei der jungen Familie an. Weil die Anlage über die Jahre doch schon etwas gelitten hatte, kam diese kurzerhand erstmal zurück nach Wunstorf und wurde dort überarbeitet. Die Carrera - Rennbahn hatte sehr stark gelitten. Die Autos und auch die Handschalter hatten die Dienste versagt und fielen deshalb den Umbauplänen des Vaters und Großvaters zum Opfer. Fast 4 Monate habe ich meine Freizeit im Keller verbracht um alles zu sanieren. Neue Gleise wurden verlegt, mehr Weichen und Signale eingebaut. Nach 20 Jahren der Erstellung der Gleisanlage hat sich auch in der Weichentechnik viel geändert. Anfangs machten mir die neuen Antriebe der Weichen, die jetzt auswechselbar waren, Ärger. In das obere Gleisoval wurde zwei Weichen eingebaut um eine neue Gleisstrecke zu ermöglichen. In die abschüssige Gleisstrecke war eine Reduzierung der Geschwindigkeit nötig geworden. Die Züge vielen auf der abschüssigen Strecke öfters aus den Gleisen. Die vielen neuen Trennstellen der Gleise, die nötig waren um die Signale zu schalten, machten eine aufwendige Verkabelung unterhalb der Platte nötig. Neue Beleuchtung der Weichen wurde über einen eigenen Trafo vorgenommen. Die Fahrpulte wurden getrennt und nur noch für den Gleis und Zugbetrieb verwendet. Gleisschotter wurde als Streugut mit einer Injektionsspritze, die mit verdünntem Leim gefüllt war, aufgeklebt. Grastapeten für den Bodenbelag geklebt, Strassen markiert und mit Beleuchtungseinrichtungen versehen. Ein Bahnhof neu erstellt und eine Straßenführung mit einer automatischen Schranke versehen. Nach sehr vielen Ausfällen der Schranke wurde diese später durch ein anderes Model ersetzt. Später wurden die beiden Bahnsteiggleise mit einer Verzögerung versehen um einen Zughalt zu simulieren.
Im Frühjahr 1994 wurde dann die restaurierte und erweiterte Anlage den neuen Betreibern, Sohn und Enkel übergeben. Noch keine 3 Jahre alt, doch seine liebste Beschäftigung war zu der Zeit, Signale auf rot, wenn möglich mehrere zur gleichen Zeit.
Nun habe ich diese Anlage wieder bei mir in Wunstorf um einige Störungen zu beseitigen. Probleme machen uns jetzt die Kontakte der alten Schienenverbindungen. Bei einem Besuch im Hamburger Miniatur - Wunderland, mit dem Enkel auf dem Motorrad, hatte ich mich etwas beraten lassen. Man riet mir, in das Gleisbett zwei Kupferleitungen zu befestigen und jede Schiene daran anzulöten. Wegen dem eingeklebten Schotter war das technisch nicht zu machen, der Schotter war viel zu hoch in das Gleisbett geklebt. Nun begann ich mit einem umgebauten Lötkolben Probelötungen zu machen. Nach einiger Zeit ging das sehr gut, nur die Lötspitze brauchte dauernd eine andere Richtung. Ich habe dann alle Gleise Stück für Stück mit einer Prüflampe überprüft, die Stöße gelötet und wieder geglättet.
Alle Trennstellen der Signale und Trennschleifen habe ich mit verschiedenfarbigen großen Stecknadeln markiert, um bei einer späteren Fehlersuche der kaum sichtbaren Trennstellen, nicht so sehr suchen zu müssen. Alle Gleise und Weichen habe ich überprüft und gereinigt. Ebenso die Lokomotiven und deren Anhänger.
Ob diese mit sehr viel Liebe gefertigte Modelleisenbahn auch noch eine kommende Generation erfreuen wird, wer weiß!
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Bürgerreporter:in:Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge |
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