Ein Wunstorfer auf der legendären Route 66
Welcher Motorradfahrer kennt nicht die Route 66? Und welcher Biker hat noch nicht davon geträumt,diese legendäre Strecke einmal selbst mit einer Harley Davidson zu fahren?
Ich habe mir,in meinem 66zigsten Lebensjahr, diesen Traum erfüllt und war bei einer organisierten Tour,der HAZ, auf den historischen Teilstrecken im Südwesten der USA dabei, insgesamt ca.3500 Km .
*Erster Tag:Mit dem Bus von der Raststätte Garbsen zum Flughafen Düsseldorf.
Nach ca.12stündigen Flug wurde Los Angeles erreicht.
*Zweiter Tag: Fünfstündige Stadtrundfahrt einschl.Hollywood,Oper,Beverly Hills usw.
Von weitem sah man die riesige Buchstaben,die übrigens 17 m hoch sind,an der Felswand: Hollywood. Abholung der 22 Harley`s (bei 31 Teilnehmer) beim Verleiher.
*Dritter Tag: Die erste Teilstrecke ist ca.280 Km(175 Meilen) von LA nach Palm Spings.Diese Stadt befindet sich mitten in der Wüste und muß künstlich erhalten werden.
Durch die ständige Bewässerung der Grünanlagen ist die Luftfeuchtigkeit,in Verbindung mit den hohen Temperaturen,unangenehm,sodas es auch bei ‚alten Hasen’in der Bikerszene zu Kreislaufproblemen kommen kann.Man muß zugeben,daß aufgrund der Hitze,der Zeitumstellung,der endlos scheinenden Strassen(zT.150 Km geradeaus),solche Strecken ziemlich anstrengend waren.Während der gesamten Tour hatten wir,aufgrund der Hitze,einige vorübergehende Ausfälle.
*Vierter Tag:ca.480 Km von Palm Springs nach Kingman.Der Weg führte durch ein weites Wüstengebiet.Keine Dörfer,keine Städte somit auch keine Tankstellen.Die einzigen Abwechselungen waren überwältigende Landschaften.Wir verließen den Highway 40 und fuhren das erste Mal auf der „Route 66“ (Bild 1) und machten natürlich in der alten Goldgräberstadt Oatman Rast,um dann die restliche Tagesstrecke durch die herrliche Gebirgslandschaft und über den’Sitgreaves Pass’(3652 ft.) nach Kingman zu bewältigen.
*Fünfter Tag:ca.420 Km von Kingman Richtung Grand Canyon nach Cameron.
Die Streckenführung ändert sich zusehend.Die Landschaft wird hügeliger,es geht stetig bergauf und verläuft eher kurvenreich.Weiter auf der Route 66 vorbei an Hackberry nach Seligman.Hier muß man den Laden des berühmtesten Barbiers Amerikas,
Angel Degadillo,(Bild 2) gesehen haben. Ankunft in Grand Canyon Village.Natürlich ist es ein Muss,einmal mit dem Helikopter über den Canyon zu fliegen.(Bild 3) Traumhaft. Die Schönheit des Grand Canyon erschlägt einen förmlich,allein für diesen Anblick machen sich die Strapazen dieser Tour bezahlt,dann noch einmal mit der Maschine rund um den Canyon,um weitere Fotos zu machen.Ankunft in Cameron.
*Sechster Tag:ca.520 Km von Cameron nach Torrey,nach ca.170 Km erreichen wir den Bundesstaat Utah,und zwar ua.den Monument Valley im Indianerreservat.Die Uhren mussten eine weitere Stunde vorgestellt werden.Um dort hinzukommen,musste eine Serpentinstraße,
3 m breit und nur mit Schotter versehen,gefahren werden.Rechts das steile Felsmassiv,links der tiefe Abgrund,und oben angekommen hatten wir 1000 Höhenmeter überwunden.Im Valley wurden wir mit separaten Fzg.in das Reservat gefahren.Dieses Reservat mit den roten Felsmassiven (Bild 4) ist weltweit bekannt und einmalig anzuschauen.
*Siebenter Tag:ca.400 Km von Torrey nach St.George.Da es bis zu 2500 m hoch ins Gebirge ging,musste man sich mit warmer Kleidung auf den Weg machen.Dann hatten wir ein weiteres Highlight,nämlich den ’Bryce Canyon’ (Bild 5).Diese Felsenstruktur kann man eigentlich nicht beschreiben,man muß es erlebt bzw.gesehen haben.Eine märchenhafte Welt aus Stein. Wind,Frost und Regen haben hier im Süden Utahs in einer Höhe um 2500 m eine bizarre Welt von Natur-Kunstwerken geschaffen.Und mit etwas Fantasie entdeckt der Besucher die seltsamsten Fabelwesen.Vor Ankunft in St.George durchfuhren wir noch den ‚Zion Nationalpark’mit irren Felsmassiven.
*Achter Tag:ca.330 Km von St.George nach Las Vegas.Kaum überfahren wir die Staatsgrenze von Nevada,sahen wir schon die ersten Spiel-Casinos.Weiter auf der Strecke wurde selbstverständlich auch der Hoover-Staudamm passiert.Dieser ,einer der größten Staudämme,versorgt unter anderem auch Las Vegas mit Energie.
*Neunter Tag:Pause in Las Vegas.Diese Wüstenstadt ist unbeschreiblich in ihrer Art.
Spielhöllen,Klein Venedig,Wasserspiele,Seeschlachten mitten in der Stadt und noch mal Spielhöllen.Der Spielbetrieb läuft rund um die Uhr,dh.24 Stunden.Zum Beispiel habe ich in der fünften Etage eines Hotels eine riesige Oldtimerausstellung mit weit über 150 Oldies entdeckt(Bild 6).Die teuersten Wagen wurden für 12,5 Mill.$ angeboten.
*Zehnter Tag: ca.380 Km von Las Vegas nach Death Valley.Wir fahren ca.120 Km und erreichen Shoshone.Dieser Ort besteht praktisch nur aus einer Tankstelle.Wir überqueren die Staatsgrenze und erreichen wieder Kalifornien.Weiter Richtung Death Valley.Am Eingang des Tales empfängt uns eine Hitze von etwa 45°C im Schatten.Ca.50 Km ging die Fahrt durch eine Krater-u.Wüstenlandschaft sowie riesige Salzseen.Nach Ankunft im Hotel bot sich nur ein Sprung in den Swimmingpool an.Der allerdings brachte keine Abkühlung,da selbst der Pool eine Temperatur von 37°C hatte.Aber was erwartet man vom heißesten Ort der Erde?
*Elfter Tag:ca.410 Km von Death Valley nach Bakersfield.Wir fahren in westlicher Richtung.Abermals verändert sich die Landschaft in Form von ausgedehnten Sanddünen.in weiter Ferne konnte man schon den Gebirgszug der Sierra Nevada erkennen.
Im ‚Sequoia National Forrest’ erreichen wir den Ort Kernville am Lake Isabella.
Außer der Reihe fuhr ich noch ca.30 Km den kleinen Fluß Kern entlang,der sich kurvenreich in Richtung Nationalpark zur Quelle schlängelte.
Nach einer kleinen Rast ging die Fahrt weiter zum Hotel nach Bakersfield.
*Zwölfter Tag:ca.260 Km von Bakersfield nach Los Angeles.Je näher sich die Gruppe der Küste des Pazifiks näherte,umso kühler wurde es.Die Fahrt geht entlang der Strände von Malibu und Santa Monica und weiter über die letzte Strecke nach Beverly Hills.Wenn man sie selbst nicht gefahren ist,kann man sich nicht vorstellen,dass diese Strasse so extrem kurvenreich ist.Seitwärts konnten wir den Topanga Canyon sehen.Es ist auf dieser Küstenstrasse ein Muss,bevor die Maschinen wieder abgeben werden,in Malibu beim Biker-Treffpunkt’Neptune’s Net’ anzuhalten um eine Kleinigkeit zu essen und am Strand des Pazifiks zumindest die Füße ins Wasser zu halten.
*Dreizehnter Tag: Um 14.30 Uhr Ortszeit geht es zum internationalen Flughafen von Los Angeles und somit zurück nach Deutschland.
Fazit der Reise: Wunderschöne Landschaften,teilweise abenteuerliche Strassen,aufregende Städte,aber auch kleine beschauliche Dörfer bekam ich zu sehen.Viele außergewöhnliche Menschen wurden getroffen,viel Spannendes und Aufregendes wurde erlebt und mit der Reisegruppe wurden Gleichgesinnte kennengelernt.Die ca.3500 Km im Sattel einer Harley Davidson habe ich (Bild 7) gut überstanden.
Hans-Günter Lipski
Bürgerreporter:in:Hans-Günter Lipski aus Wunstorf |
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