Badeunfälle: Wenn das Wasser zur Gefahr wird

Die Johanniter informieren: Wie richtig geholfen werden kann, wenn jemand zu ertrinken droht

Sommerliches Badevergnügen endet immer wieder tödlich. Besonders gefährdet sind kleine Kinder. Bei ihnen gehört Ertrinken zu den häufigsten Todesursachen. Wie in vielen lebensbedrohlichen Situationen kommt es auch hier auf schnelle Erste Hilfe an.
Michele Sciacca, Erste-Hilfe-Experte der Johanniter: "Falls jemand zu ertrinken droht, sollte bei einem Hilfsversuch nicht der Eigenschutz vergessen werden. Wenn möglich, reicht man der betroffenen Person einen schwimmenden Gegenstand, um direkten Kontakt zu vermeiden. Denn sollte sie in Panik sein, kann der Retter mit unter Wasser gedrückt werden. Wieder an Land sollte umgehend der Rettungsdienst gerufen werden."
Bis dieser eintrifft, kann man noch einiges selber tun. Bei Bewusstlosigkeit, doch normaler Atmung, wird der Betroffene in die stabile Seitenlage gebracht. Besteht keine normale Atmung, muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Sie besteht keinesfalls darin, Wasser aus Lunge oder Magen "herauszuschütteln". Das bringt nicht voran und kostet nur wertvolle Zeit.
Richtige Herz-Lungen-Wiederbelebung erklärt Michele Sciacca: "Der Helfer macht den Oberkörper des Betroffenen frei, sucht die Mitte des Brustkorbs und drückt mit übereinander gelegten Handballen das Brustbein vier bis fünf Zentimeter tief senkrecht Richtung Wirbelsäule. Die Frequenz beträgt zirka 100 pro Minute. Nach 30 Druckmassagen folgen zwei Atemspenden. Hierzu wird der Kopf des Betroffenen nach hinten überstreckt. Der Helfer legt den geöffneten Mund über den Mund des Patienten und beatmet diesen bis sich dessen Brustkorb hebt. Danach folgen wieder 30 Herzdruckmassagen."

Bürgerreporter:in:

Timo Brüning aus Wunstorf

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