Johanniter errichten Notunterkunft in Langenhagen - Wunstorfer-Kita-Leitung vermittelt erste Deutschkenntnisse
Flüchtlingshilfe ist Teamarbeit: Unter der Führung der Johanniter aus dem Nordhannoverschen Ortsverband haben die Johanniter aus dem Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer und Deister gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW), der Deutschen-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und den Freiwilligen Feuerwehren in Langenhagen eine Notunterkunft für 270 Flüchtlinge in Langenhagen errichtet. In nur wenigen Stunden wurde das Industriegebäude umgebaut, damit die ersten Flüchtlinge dort einziehen konnten.
Mit nur wenig Gepäck, oft nur Plastiktüten oder kleine Koffer, erreichten die ersten Flüchtlinge am Samstag Langenhagen. Sie kommen aus dem Landesaufnahmelager in Bramsche bei Osnabrück. Der nahende Winter veranlasst dazu, die Menschen, die dort in Zelten gelebt hatten, in ferste Unterkünfte zu bringen. Vor allem Familien mit kleinen Kindern sowie ältere Menschen aus dem nahen Osten haben nun in Langenhagen ein Obdach gefunden. Unterstützt wurden die Rettungskräfte von Einheimischen. Mehr als 30 hatten sich bereiterklärt zu dolmetschen. „Sie waren eine große Hilfe“, sagt Einsatzleiter Tim Heinrich. „So war es möglich, Abläufe und dringende Fragen zu klären.“
Die Johanniter aus Wunstorf waren mit verschiedenen Aufgaben betraut. Sie kümmerten sich nicht nur um die Verpflegung der Einsatzkräfte, von denen bis zu 70 vor Ort waren, sondern halfen auch bei der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge. Nach ihrer Ankunft wurden sie einem medizinischen Check unterzogen, um Erkrankungen und Verletzungen sogleich bestmöglich behandeln zu können. Im Anschluss erfolgte eine Registratur, um einen Hausausweis erstellen zu können.
Bei dem Einsatz erhielten die Johanniter auch Unterstützung aus der Johanniter-Kita KinderZeit aus Wunstorf. Leiterin Dina Dettke und ihre Mitarbeiter halfen bei der Essensausgabe, übernahmen Kinderbetreuung – und begannen mit den ersten Deutschkursen. „Das war eine spontane Idee“, erzählt Diana Dettke. Tapetenrollen dienten als Tafel – und mehr als 60 Flüchtlinge lernten von ihr „Guten Tag“ und andere erste deutsche Worte. „Die Begeisterung war groß“, sagt Diana Dettke. „Alle wollen so schnell wie möglich mehr lernen, damit wir uns besser verständigen können.“
Schon in den nächsten Wochen soll die Notunterkunft in Langenhagen in den so genannten Regelbetrieb übergehen. Die Johanniter haben bereits hauptamtliches Personal eingestellt, das sich künftig um die Gäste in der Notunterkunft kümmern wird. Bis dahin läuft der ehrenamtliche Einsatz weiter – mit Unterstützung der Johanniter aus Wunstorf.
Bürgerreporter:in:Timo Brüning aus Wunstorf |
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