Die Niedlingsmühle zwischen Halsdorf und Josbach
Günstig an der B3 gelegen, war die Niedlingsmühle zwischen Halsdorf und Josbach früher ein beliebtes Ausflugslokal. Hier gab es MARBURGER BIER, frisch gezapft vom Fass!
Nach dem 2. Weltkrieg heiratete Wolfgang Naumann in die Mühle ein. Zusammen mit seiner Ehefrau Ruth, geb. Mätschke, gab er den Mühlenbetrieb jedoch auf und eröffnete eine Speisegaststätte. 1970 baute er als neue Attraktion ein beheiztes Hallenschwimmbad samt Liegewiese an das Lokal. Nun hatten die Gäste des Hauses und natürlich auch die Besucher der umliegenden Dörfer Gelegenheit, sich in dem 125 Kubikmeter Wasser fassenden blauen Becken mit zwölfeinhalb Metern Länge und sechs Metern Breite zu tummeln. Die Lufttemperatur blieb konstant bei 25 Grad, die des Wassers hielt 22 Grad. Dafür und für die richtige Luftfeuchtigkeit sorgte eine automatische Klimaanlage. Im Umkleideraum standen abschließbare Kleiderschränke zur Verfügung, die Schlüssel wurden praktischerweise mit Band am Arm oder Fuß getragen.
Mit diesem Hallenbad der Niedlingsmühle wurde nun auch den Schülerinnen und Schülern der Mittelpunktschule Wohratal die Gelegenheit zum Schulschwimmen gegeben. Die Oberhessische Presse berichtete zur Eröffnung mit der Schlagzeile „Zum Kaffee ein Sprung ins Wasser“, das den Schülerinnen und Schülern viermal in der Woche das Bad als Lehrschwimmbecken vormittags bis 11 Uhr zur Verfügung stand.
Natürlich kann ich mich auch persönlich noch an das Hallenbad und die Bewirtschaftung der Niedlingsmühle erinnern. Die damalige Halsdorfer Jugend wanderte öfter mal die alte Heerstraße entlang in Richtung Josbach, nicht nur um zu schwimmen. Und zahlreiche Anekdoten mit Wolfgang Naumann aus dieser Zeit sind noch in guter Erinnerung…
Bürgerreporter:in:Horst Becker aus Wohratal |
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