In die Wismarbucht eingeschleppt: Brackwasserfische aus Südosteuropa
Eigentlich wollte der Hobbyangler versuchen, aus dem Alten Hafen ein paar Heringe herauszuholen, um sie für das Abendessen in der Familie zuzubereiten.
Doch innerhalb von ein paar Minuten hat er nur eine Schwarzmund-Grundel nach der anderen an seiner Angel. Denn im Alten Hafen hält sich eine Unmenge dieser 15 bis 20 cm langen Fische auf.
Die Schwarzmund-Grundel wird von dem Angler nicht als Speisefisch angesehen, denn sie soll wenig schmackhaftes Fleisch enthalten. Weder gebraten noch geräuchert würde sie schmecken.
Die Schwarzmund-Grundeln, die ursprünglich in den südosteuropäischen Brackwassergebieten beheimatet sind, breiten sich in den Flachwasserbereichen der Ostsee aus.
Neozoen nennen Fachleute die Tierarten, die in ein Gebiet, in denen sie nicht schon immer vorkamen, eingeführt oder unabsichtlich eingeschleppt wurden.
Wie es scheint, kommen die Grundeln mit den Bedingungen in der Ostsee gut zurecht und breiten sich immer mehr aus.
Inzwischen stehen in einigen Restaurants die Exoten sogar fast täglich auf der Speisekarte. In Mehl gewendet und in der Pfanne gebraten, können die Fische bis auf die Wirbelsäule gegessen werden.
November 2016, Helmut Kuzina
Wann sind die Schwarzmund-Grundeln in Wismar erstmals gesehen oder gefangen worden?