Große Karikaturen-Ausstellung im Wismarer Rathaus: Erinnerungen an Willy Brandt
- Fritz Behrendt, 1969, "Der Albtraum des Alten": In der Wahlnacht 1969 gab es eine Zweistimmen-Mehrheit für die sozial-liberale Koalition. Konrad Adenauer, der zwei Jahre vorher 91-jährig verstorben war, rauft sich wegen Brandt und Scheel die Haare.
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Mit ironischen und belustigenden, mit dreisten und kunstvollen Karikaturen würdigt eine Ausstellung im Wismarer Rathaus einen der herausragenden Politiker des 20. Jahrhunderts, Willy Brandt.
Brandt, einer der am meisten karikierten Politiker Deutschlands, soll in vielen Spottbildern „bei aller Schärfe immer auch etwas Versöhnliches“ gesehen haben. Mit spitzem Stift verfolgten die Karikaturisten den Regierenden Bürgermeister von Berlin, den SPD-Vorsitzenden, Außenminister, Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger.
Für die Ausstellungsbesucher ist es auch amüsant, anhand der 100 gezeichneten Kommentare von der Gegenwart in die Vergangenheit zurückzublicken. Die Karikaturen bieten die Gelegenheit, unbeschwert und witzig in die jüngste Zeitgeschichte einzutauchen.
- Fritz Behrendt, 1969, "Der Albtraum des Alten": In der Wahlnacht 1969 gab es eine Zweistimmen-Mehrheit für die sozial-liberale Koalition. Konrad Adenauer, der zwei Jahre vorher 91-jährig verstorben war, rauft sich wegen Brandt und Scheel die Haare.
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- Karikaturen-Ausstellung im Wismarer Rathaus
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- Die Karikaturen-Ausstellung ist noch bis zum 29. November 2012 in der Gerichtslaube des Rathauses zu sehen.
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- Peter Leger, 1961, "Adenauers Berlin-Problem: Brandt, Brandt, Brandt": Am 13. August 1961 wurde auf Befehl von DDR-Chef Ulbricht und mit Billigung Moskaus der Bau der Berliner Mauer begonnen. Die Bundesregierung mit Kanzler Adenauer, der erst neun Tage später die geteilte Stadt besuchte, zeigte sich wie gelähmt. Der Karkaturist meint, Adenauer wäre im Vorfeld der Bundestagswahl mit einem anderen "Berlin-Problem" beschäftigt gewesen.
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- Ernst Maria Lang, 1966, "Die Schöpfung (frei nach Michelangelo)": 1966 einigten sich in Bonn CDU/CSU und SPD auf die Bildung einer Großen Koalition. Die Union tauschte Ludwig Erhard gegen Kurt-Georg Kiesinger aus. Brandt wurde Außenminiser und Vizekanzler.
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- MARKUS, 1966, "Kann dir die Hand nicht geben...": 1966 machte die DDR an die SPD einen plumpen Annäherungsversuch. Die SPD lehnte ein Treffen der Parteiführungen ab, schlug aber einen Redneraustausch vor. Walter Ulbricht bekam kalte Füße und sagte ihn in letzter Minute ab.
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- Bernd Bruns, 1969, "Schlüsselgewalt": Bundeskanzler Brandt betonte in seiner Regierungserklärung 1969 das Bekenntnis zur Einheit der deutschen Nation ("auch wenn zwei Staaten existieren, so sind sie füreinander doch nicht Ausland").
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- Peter Bensch, 1972, "Verteufelt ähnliche Kunstauffassungen": Sehr emotional aufgeladen war 1972 der Wahlkampf. Viele Künstler und Wissenschaftler unterstützten Brandts Friedens- und Reformpolitik.
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