Wie durch eine nicht wahrnehmbare Barriere getrennt
1994 wurde in der niedersächsischen Stadt Duderstadt zur Erinnerung an den „Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 1990“ eine Brunnenskulptur aufgestellt. Der Künstler Karl-Henning Seemann, 1934 in Wismar geboren und aufgewachsen, hatte im Rahmen eines Künstlerwettbewerbs das Kunstwerk entworfen und nach dessen Prämierung in Bronze ausgeführt.
Karl-Henning Seemann, der als Professor bis 1997 an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Stuttgart tätig war, zeigt zwei Personen, die sich begegnen, jedoch nicht berühren. Interpretiert wird diese Darstellung als Situation der Menschen in Ost und West, und zwar nach dem Fall der Mauer. Das Zusammentreffen wird wie von einer nicht wahrnehmbaren Barriere, von einer unsichtbaren Wand aufgehalten.
Das Modell des „Wiedervereinigungsbrunnen“ (Maßstab 1:10), das der Künstler Karl-Henning Seemann für den Brunnen in Duderstadt entwarf, ist im Keller des Wismarer Rathauses ausgestellt.