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Wismar zu Wasser, zu Lande und aus der Luft
Teil 3: Zum Aussichtsturm von St. Georgen


Wir haben Wismar zu Wasser während einer Hafenrundfahrt und zu Lande bei einem Stadtspaziergang erkundet. Nun also heißt es im dritten Teil der Serie "Wismar zu Wasser, zu Lande und aus der Luft", die Hansestadt von oben zu betrachten. Das geht super von der 34 Meter hohen Aussichtsplattform auf dem Turm von St. Georgen.


Durch das Wassertor führt uns unser Weg dieses Mal über die Straße Am Lohberg mit den alten Speichergebäuden, in denen heute urige Gaststätten ihren Platz haben, Richtung Gewölbe. Das Fachwerkhaus aus der Mitte des 17. Jahrhunderts überbrückt hier die Runde Grube, den künstlichen Wasserlauf, der durch Wismar führt. Im Gebäude wurde früher der im Hafen angelieferte Wein geprüft und Bier ausgeschenkt. Später zog in das Gewölbe laut Wikipedia eine Fischräucherei ein. Heute könnt ihr in dem unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhaus eine Ferienwohnung anmieten.

Mit etwas Phantasie hört ihr in der Speicherstraße das Rasseln von Säbeln und das "klock, klock" eines Piraten-Holzbeines auf Schiffsplanken. Denn hier kommt ihr am mutmaßlichen Geburtshaus des Vitalienbruders Klaus Störtebeker vorbei. Der berühmt, berüchtigte Pirat trieb im 14. Jahrhundert sein Unwesen auf Nord- und Ostsee, ehe er 1401 in Hamburg verurteilt und enthauptet wurde.

Drehort für SOKO Wismar

Nur ein paar Straßen weiter kommen wir zum Heilig-Geist-Hospital. Die Hofeinfahrt ist den Krimi-Fans unter euch sicher bekannt. Denn hier hat (zumindest von außen) die SOKO-Wismar ihr Revier. Bei unserem Besuch laufen gerade keine Dreharbeiten und so können wir gemütlich die Straße entlang bummeln. So schlicht die zum Komplex gehörende Heilig-Geist-Kirche aus dem 14. Jahrhundert von außen auch erscheinen mag - allein die reich bemalte Holzdecke, die kunstvoll geschnitzten Wangen des Kirchengestühls und das bunte Glasfenster sind eine Besichtigung der Kirche wert.

Doch unser Ziel ist ja eigentlich der Aussichtsturm von St. Georgen. Die mächtige Kirche war schon vom Hafen aus gut zu sehen und auf unserem Weg nicht zu verfehlen. 1404 wurde mit dem Bau der heutigen Kirche im Stil der norddeutschen Backsteingotik begonnen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Durch weiteren Verfall in den folgenden Jahren muss St. Georgen nur noch einen trostlosen Anblick geboten haben. Doch 1990 begannen Restaurierungsarbeiten, und die Kirche wurde zu einem attraktiven Veranstaltungsort. Kunstausstellungen, Lesungen, Konzerte und Theateraufführungen finden hier ebenso statt wie Gottesdienste.

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Aus Kostengründen wurde der Turm der Kirche übrigens nie vollendet. Auf seinem Schaft befindet sich heute in 34 Metern Höhe eine Aussichtsplattform. Mit einem Fahrstuhl geht es ruckzuck bequem und ohne aus der Puste zu kommen, nach oben. Die Aussicht auf die Altstadt, den Alten Hafen und die Wismarbucht raubt uns dann doch etwas den Atem. Der Blick auf Wismar aus der Luft, bzw. von oben, hat sich eindeutig gelohnt.

Zu Füßen von St. Georgen liegt der Fürstenhof, den wir nach unserem Ausflug in luftige Höhen nun besichtigen wollen. Ursprünglich diente der Fürstenhof den mecklenburgischen Fürsten als Residenz. Der reiche Fassadenschmuck aus Kalkstein und Terrakotta ist charakteristisch für den Bau aus dem 16. Jahrhundert. Heute hat das Amtsgericht Wismar seinen Sitz im Fürstenhof.

Unsere dritte Runde durch Wismar beschließen wir an der Kirche St. Marien. Hier fällt uns ein schmucker Backsteinbau auf, in dem einst der Erzdiakon seinen Sitz hatte. Ursprünglich wurde das zweigeschossige Gebäude mit seinen durch Zinnen bekrönten Giebeln im 15. Jahrhundert errichtet. Im Zweiten Weltkrieg war das Archidiakonat stark beschädigt und Mitte der 1960er wieder neu aufgebaut worden. Die Zerstörungen des Krieges sind an der Kirche St. Marien wohl noch am deutlichsten zu sehen. Nur der 80,5m hohe Turm und die aufgemauerten Außenmauern sind heute noch Zeugnis für die höchste der drei Stadtkirchen Wismars. Im Turm, der immer noch wichtiges Seezeichen in der Wismarbucht ist, kann die Dauerausstellung "Wege zur Backsteingotik" besichtigt werden und auch eine Turmbesteigung ist möglich.

Hier geht es zum ersten Teil der Serie "Wismar zu Wasser, zu Lande und aus der Luft", in dem wir rund um den Alten Hafen unterwegs waren.

Und hier waren wir zu Lande vom Wassertor zum Marktplatz unterwegs.

  • Die Hofeinfahrt des Heiligen-Geist-Hospitales ist auch aus der ZDF-Fernsehserie "SOKO Wismar" bekannt (Foto: Katja Woidtke)
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  • Am Lohberg - hier lässt es sich in urigen Gaststätten gemütlich einkehren (Foto: Katja Woidtke)
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  • Das Gewölbe, ein Fachwerkbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, überbrückt die Runde Grube in Wismar (Foto: Katja Woidtke)
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  • Geburtshaus des Piraten Störtebeker in der Speicherstraße in Wismar (Foto: Katja Woidtke)
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  • Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Heiligen-Geist-Kirche in Wismar erbaut. Sehenswert ist vor allem die bunte Kirchendecke. (Foto: Katja Woidtke)
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  • Detail an der Fassade von St. Georgen in Wismar (Foto: Katja Woidtke)
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  • St. Georgen mit Aussichtsturm (im Vordergrund) - von hier oben habt ihr eine traumhafte Aussicht auf die Altstadt und die Wismarbucht (Foto: Katja Woidtke)
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  • Blick auf die Werfthalle (links oben) und den Hafen von Wismar (Foto: Katja Woidtke)
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  • Im Alten Hafen von Wismar (Bildmitte) sind schmucke Ferienwohnungen entstanden (Foto: Katja Woidtke)
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  • Vom Aussichtsturm St. Georgen geht der Blick über die Altstadt zur Kirche St. Nikolai (hinten rechts) (Foto: Katja Woidtke)
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  • Fürstenhof und St. Georgen im Hintergrund (Foto: Katja Woidtke)
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  • Die Fassade des Fürstenhofes in Wismar ist prächtig mit figürlichem Schmuck ausgestaltet (Foto: Katja Woidtke)
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  • Der Fürstenhof in Wismar ist für seinen reichen Terrakottaschmuck bekannt (Foto: Katja Woidtke)
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  • Das Archidiakonat in Wismar stammt aus der Mitte des 15.
    Jahrhunderts und wurde im Stil der norddeutschen Backsteingotik erbaut (Foto: Katja Woidtke)
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  • Von der ehemals dreischiffigen Basilika St. Marien aus dem 14. Jahrhundert blieb nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg nur der Westturm erhalten, der von Besuchern bestiegen werden kann (Foto: Katja Woidtke)
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  • Plastik "Die Tauzieher" zu Fußen des Westturmes von St. Marien in Wismar (Foto: Katja Woidtke)
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4 Kommentare

Wieder ein excellenter Reisebericht, Katja, und das herrliche Bildmaterial ergänzt Deine Beschreibungen der historischen Bauwerke in Wismar perfekt.
Deine "Stadtführung" war wieder ein Genuss, Danke!

Ich danke euch herzlich für eure Kommentare! Sehenswert ist übrigens auch das Welt-Erbe-Haus.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Besuch in Wismar. Dann werden wir auch die Treppe in St. Marien bezwingen und die Ausstellung im Rathauskeller anschauen.

@ Helmut: Im Stau haben wir auch das eine oder andere Mal gestanden. ; ) Das haben wir durch unsere Urlaubsstimmung aber recht gelassen genommen. Es gibt bei euch in Wismar noch so viel zu entdecken, dass wir sicher noch einmal Urlaub in der Hansestadt machen werden.

Dankeschön, Katja, für Deine informative, interessante und wunderbar bebilderte Führung durch Wismar!
LG Heidi

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