Beachtenswert: Die Grabplatte der Herzogin Sophie von Mecklenburg
Kurzurlauber oder Tagestouristen haben durch ihren Zeitdruck kaum Gelegenheit, sich mit den Kunstschätzen der Hansestadt intensiv zu beschäftigen. Meist muss ein Handy-Foto als Reiseandenken ausreichen.
So gilt in St. Nikolai oft die Aufmerksamkeit dem Thomas-Altar (im Foto rechts), wobei es sich eigentlich nur um den Altaraufsatz handelt. Das Bildprogramm ist drei Thomas-Persönlichkeiten gewidmet.
Doch beachtenswert ist auch die hervorragend gestaltete Bronze-Grabplatte (im Foto unten), die die 1504 verstorbene Herzogin Sophie von Mecklenburg abbildet. Dargestellt ist die Herzogin als so genannte Liegefigur, und zwar im Hochrelief. Im vertieften Hauptfeld ruht ihr Haupt auf einem Kissen, der gesondert gegossene Rand enthält zweizeilige Inschriften, die durch Wappenschilde getrennt werden. Zu entnehmen ist dem Text, dass der Lübecker Bronzegießer Tile Bruith die Grabplatte schuf. (Die Grabplatte des Ehemanns von Herzogin Sophie, des Magnus' II., befindet sich im Doberaner Münster). Die Sophien-Grabplatte wurde 1846 aus der Dominikanerkirche nach St. Marien gebracht und 1945 von dort nach St. Nikolai verlegt.