Weihnachtskultur ...
Beobachter
Weihnachtskultur …
Nach allem, was wir aus der Geschichte wissen, wollte der Schöpfer von Weihnachten seine Idee zum Megafest des Friedens werden lassen. Irgendwie scheint aber bei der permanenten Wiederholung der Umsetzung dieser Idee dauernd etwas gründlich in die Hose zu gehen.
Der Oktober hat noch gar nicht seine Kopfbedeckung zur Begrüßung gelüftet, marschieren schon die Vorausabteilungen des Dezember-spektakels durch die Regale der Einkaufsparadiese. Es hat dann bis Weihnachten schon soviel geweihnachtet, daß viele das Fest gar nicht mehr erkennen wenn es denn da ist, weil man es völlig plattgetrampelt hat. Entweder rennen sie dann am Ziel vorbei, oder sie laufen davor weg. Wer es trotzdem noch erkennt, der schmückt zuhause am Tage X die Berge von unnützem Zeugs das er in guter Absicht heran-geschleppt hat mit Lametta, Kugeln und bunten Lichtern. Danach stopft er sich bis zum Stehkragen mit Speisen voll, die er sonst im ganzen Jahr nur im vorübergehen wahrnimmt.
Trällert, singt oder brummt anschließend gegen das Völlegefühl noch ein paar bekannte oder weniger bekannte weihnachtliche Töne, und ist froh, wenn dann nach drei Tagen endlich die Müllabfuhr kommt, und die Spuren der dreimonatigen Treibjagd, auf ein Wild das es so gar nicht gibt, beseitigt. All das ist ja nicht von Übel, denn in absehbarer Zeit heißt ja schon wieder aufs Neue, es weihnachtet sehr.
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Bürgerreporter:in:Ewald Eden aus Wilhelmshaven |
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