Kirmesluft und Kirmesduft ...
Feuilleton
Tingeltangel hab’ ich im Ohr -
Herumgehopse
und verhalten kicherndes Lachen
es kommt mir
in meinem Fühlen so vor,
als würde ich noch mal
die ersten tastenden Schritte machen.
Hinaus aus der Kindheit
sicherem Raum -
hinaus in den Garten des Lebens,
als suchte ich noch mal den Apfelbaum,
den ich suchte immer vergebens.
Den Apfelbaum
mit den verlockenden Früchten -
von dem man die schönsten Dinge erzählt.
Das Glück zu finden
in den sehnenden Süchten -
das hat mir mein ganzes Leben gefehlt.
© ee
Ja, diese undefinierbare Sehnsucht. Ich habe die Empfindung meiner Sehnsucht mal in ein Gedicht gefasst:
Sehnsucht ohne Namen
Sie lebt mit mir, begleitet mich, die Sehnsucht ohne Nahmen.
Als ich ein Kind war legte sie in meine Träume ihre Samen
In Kleinstadtstille kam sie leise, packte mich und trug mich fort
Mit Fantasie durchs Märchenland, unendlich weit an einen fremden Ort
Das Universum klitzeklein, die Sterne nah zum Greifen
Vorwärts in die Vergangenheit, Erinnerungen sachte streifen
Ich ließ mich von der Sehnsucht drängen, locken und verführen
Suchte nach dem Nichts, griff in die Leere, bereit sie mehr zu spüren
Geduldig stand sie all die Jahre namenlos an meiner Seite
Die Hoffnung schwand, mit ihr die Zeit, die Sehnsucht führt mich aus der Weite
Zurück nach Hause an die Plätze, die ich versuchte zu vergessen
In die Mitte eines Lebens das ich einst als Mensch besessen.
Ohne Namen zeigte sie mir die Farben dieser Welt
Schwebt mit auf Wolken um die Erde, sie ist es, die mich hält
Taucht mit in meine Schattenreiche, wir besuchen dunkle Kammern
Durchstreifen still das Tal des Todes, leiden ohne groß zu Jammern
Finden endlich Wege durch die Mauer meines Denkens
In neue Länder voller Leben, die Licht und Freude schenken.
Aufwärts geht es, immer weiter, mit der Sehnsucht ohne Namen
Üppig sind sie aufgegangen, trugen Früchte, ihre vielen, vielen Samen
Die letzte Sehnsucht kommt am Ende, wenn meine Zeit verschwunden
Der Schluss, der vor dem Anfang steht, heilt alle Erdenwunden.