Feststellung, Frage, Erkenntnis ...
So muß es wohl sein …
Ich mache keinem Konkurrenz mehr -
nicht im Geschäft und nicht im Beruf -
ich bin achtundsechzig und einkommenslos,
und einfach so trottelig, wie Gott mich erschuf.
Ich frage mich oft, wie schaff’ ich es bloß
mir so viele Menschen zum Feinde zu machen.
Ich bring’ doch nur Bilder
in schwarz auf Papier,
als Buchstaben und auch als Zeichen.
Es sind doch bloß wertlose Schilder -
und glaubet es mir,
sie stehen nirgends im Weg
und niemand muß ihnen weichen.
Doch manchmal da hab ich ein klein bißchen Ahnung,
und krieg vor mir selber dann Schiß -
man sieht meine Texte als Täterenttarnung,
und da hilft nur als Schutz ein totaler Verriß.
Da wagt eine taube Nuß was zu sagen -
so ganz unverhüllt und auch ohne Scham -
und traut sich nach einem Gewissen zu fragen,
das lange schon tot, oder zumindest sehr lahm.
Sie wagt es doch, unter den Teppich zu sehen -
unter den wir so mühsam alles gekehrt.
Das kann man nicht dulden -
das darf nicht geschehen,
sonst bleibt den Machern in Zukunft
viel Böses verwehrt.
Wenn mir das ins Bewußtsein gerutscht,
und ich hab es mir vergegenwärtigt -
dann seh’ ich, wie aus mir ein neuer Text flutscht -.
er steht einfach so da und ist auch schon fertig
ewaldeden
So ganz "leer" sollt Ihr aber auch nicht ausgehen ...
Das Osterei
Es hoppelt ein Langohr zu mir auf den Tisch
es schnuppert mit samtiger Nase
an der glitzernden gläsernen Vase
ob wohl die Osterglocken auch frisch
ich mocht’ es nicht glauben, was vor mir geschah
es war wie ein Traum aus Kinderzeits Tagen
ich kniff mich, ob zu wissen ob es auch wahr
es war … da gab’s gar kein Fragen
legt dieser mümmelnde graufellig’ Lampe
doch vor mir ein Ei -
doch kaum schlug es auf, da ging es entzwei
und ich hatt’ auf dem Tisch die Eierschmierpampe.
ewaldeden©2013-03-30