Wilhelmshaven - verbrüdert und verbandselt ...
Prof. Jörg Brost gibt sich die Ehre …
hätte eigentlich der Beginn eines goldgeränderten Einladungstextes zur Verabschiedung des ausgeschiedenen RNK-Chefs auf handgeschöpftem Büttenpapier sein können. So, wie es der Gönner und langjährige Weggefährte des professoralen Diplom-Öcotrophologen und Nichtmehrklinikbosses Brost, der Noch-OB der Jadestadt, Eberhard Menzel, stets zu tun pflegte, wenn er sich mittels eines seiner oftmals bemerkenswerten Texte wieder einmal öffentlich blamieren wollte. Stets kehrte er dann mit stolzgeschwellter Brust seine Stellung als Oberbürgermeister von Schliektau heraus. Ich habe mich oft gefragt – und mit mir haben es viele andere sicherlich auch getan – worauf dieser Mensch wohl dauerhaft seinen überheblichen Stolz gründet. Auf große persönliche Verdienste doch gewiß nicht. Sein Weg an die Stadtspitze war doch wohl eher vorgezeichnet durch die Parteienhierarchie.
Groß, ja übergroß waren in den Jahren seiner Amtszeit doch nur die Pleiten und die misslungenen Vorhaben, die wenn sie denn von Anbeginn der Planungen mit Hand und Fuß versehen gewesen wären, den Bürgern der Stadt ein goldenes Zeitalter beschert hätten. Wo sind sie denn abgeblieben, die vielen tausend vorgegaukelten Arbeitsplätze? Unsere Kommune glänzt mit den höchsten Arbeitslosenzahlen im Nordwesten, wenn nicht sogar in der gesamten Republik (mithalten können da nur einige Regionen zwischen Elbe und Oder/Neiße). Nirgendwo sonst ist wohl die Anzahl der Fremd- und Leiharbeiter größer als auf den Baustellen der zukünftigen Wilhelmshavener Investitionsruinen. In Punkto Landverbrauch und Naturzerstörung brauchen die Verantwortlichen der Jadestadt keinen Wettbewerb zu fürchten – da stehen sie immer mit vorne an. Und das nicht zuletzt wegen der Menzelschen Misswirtschaft über viele Jahre hinweg. Natürlich hat ihn der gesamte Filz als Bestandteil des kommunalen Machtapparates tatkräftig dabei unterstützt – man hatte ja schließlich auch eigene Pfründe zu bewahren.
Die „Ära“ Menzel geht nun ihrem unweigerlichen Ende entgegen – aber beileibe nicht still und bescheiden und im Bewusstsein dessen, was man für alle erkennbar falsch gemacht und versaubeutelt hat … nein – man setzt in herrlicher Selbstherrlichkeit zum Schluss noch einen drauf. Man sorgt noch schnell für seine Spezies – in diesem besonderen Fall für den jetzt schon Ex-Klinikdirektor Brost, indem ganz schnell und ganz heimlich ein auf 2006 datiertes Vertragswerk aus dem Zylinder gezaubert wurde, auf dessen Grundlage mittels eines „Nachfolge-Vertrages“ jetzt dem arbeitsunwilligen oder vielleicht auch arbeitsunfähigen – auf jeden Fall aber freiwillig seinen Arbeitsplatz räumenden Klinikleiter Brost 75% seiner Dienstbezüge bis in das Jahr 2014 hinein zugesichert werden. Das Vertragswerk aus vorgeblich 2006 trägt bezeichnenderweise NUR 2 Unterschriften, nämlich die des aus beamtenrechtlichen Gründen scheidenden Eberhard Menzel und die des, ebenfalls aus seinem Dienstverhältnis scheidenden, Jörg Brost. Kein Mitglied des Stadtrates, kein Mitglied des Betriebsrates, kein Mitglied der Gesellschafterversammlung und kein Mitglied des Aufsichtsrates hat den ersten Vertrag mit unterzeichnet. Seltsam, mag man da doch denken - wie kann in einer Stadtverwaltung so etwas sein, wo die einschlägigen Gesetzestexte doch eine völlig andere Handhabung solcher Abläufe vorschreiben.
Ich habe gleich an etwas anderes gedacht, nämlich an das Musterbeispiel von ‚Vettern- und Filzwirtschaft an den Gesetzen vorbei’ aus der mittelbaren Nachbarschaft – für das sich ja der Staatsanwalt interessiert, und mit dem sich in Kürze ein Gericht beschäftigen wird. Vielleicht wecken die „Wilhelmshavener Vorgänge“ in der nächsten Zeit ja ebenfalls das Interesse der Justiz. Zu wünschen wäre es der Stadt und vor allem den Menschen, die diesem Fleckchen Erde am Horn des Jadebusens trotz aller Widrigkeiten die Treue halten.
ewaldeden
Bürgerreporter:in:Ewald Eden aus Wilhelmshaven |
5 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.