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"Vergauckt"

Wie unsere Gesellschaft „vergauckt“ …

Durch das präsidiale Gezerre der letzten Wochen (mit Schmierentheater oder Halbweltkomödie wäre das Geschehen vielleicht treffender benannt) und mit dem von vielen verständigen Geistern im Lande nicht erwarteten Gauck’schen Ende auf großer Berliner Bühne, ist die Betrachtung des Ganzen in eine andere Dimension gerückt. Die Dinge haben von Wulff auf Gauck einen anderen Stellenwert bekommen.
Das von altersher unsere sittliche, moralische und den Fortbestand der gesellschaftlichen Ordnung schützende Dach ist in den zurückliegenden Jahrzehnten zusehends seiner es stützenden Pfeiler beraubt worden. Einfach dargestellt ruhte es auf vier, den Zusammenhalt tragenden Säulen, die da waren: die Eltern bzw. Älteren in ihrer Gesamtheit, die Schulmeister im Einzelnen, die Gendarmerie oder der SchuPo wie wir als Kinder respektvoll sagten, und die Pastoren, Pfarrer oder auch Gottesdiener als Vertreter der jeweiligen Glaubensgemeinschaft. Dieses sturmfeste Dach war sicherer Hort für jeden, der sich darunter befand. Nach und nach wurden diese Säulen demontiert – immer in der irrigen Annahme, sie wären unnütz und überflüssig, weil das Dach von drei, von zwei und jetzt von einer Säule vermeintlich ebenso gut getragen würde. Irrig deshalb, weil „ebenso gut“ vielleicht – aber sicher und sturmfest niemals. Anlässlich meines Hinweises auf die für einen Theologen „ schon ungewöhnliche“ , für einen Bundespräsidenten aber „absolut unmögliche“ Gestaltung seiner persönlichen, seiner privaten Lebensverhältnisse mit noch angetrauter Ehefrau in der Hinterhand und gleichzeitig mit einer Dauergeliebten an seiner Seite, hat mich aktuell jemand gefragt, ob ich etwa zu den moralinsauren Tugendwächtern in unserem Lande zählen würde. Angesichts dieser Frage konnte ich nur schallend in mich hineinlachen. Die laxe Bezeichnung ‚Lebenspartnerin’ für eine Frau im außerehelichen Verhältnis halte ich im Falle eines seit 53 Jahren verheirateten Pfarrers allerdings für eine blanke Verhöhnung seines christlichen Ehegelöbnisses. Wie Pastor X oder Bürger Y es handhabt mit der persönlichen Gestaltung seiner Bedürfnisse oder Vorlieben gleich welcher Art, DAS geht mir allgemein mit Schmackes am Allerwertesten vorbei. Ich trachte in meinem Sinnen und Denken auch nicht danach irgendjemandem irgendetwas absprechen zu wollen – am wenigsten – wie hier im Falle Gauck – den unbändigen Hunger nach Freiheit. Da hat auch ein Joachim Gauck alles Recht der Welt. Wer aber auf der einen Seite „alle Rechte“ dieser Welt wahr- und für sich in Anspruch nimmt, der muß sich auf der anderen Seite aber bewusst sein, dass ihm durch sein Verhalten ein paar Dinge verwehrt bleiben – so zum Beispiel im Amt des Bundespräsidenten ein Vorbild sein zu können.
ewaldeden

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Ewald EdenWilhelmshavenautor edenTextePolitikJoachim Gauckvergauckt

54 Kommentare

Wer ist Herr Tschiche?

Obwohl für JEDEN im Netz abrufbar .... hier ein Abdruck:

Tschiche, Hans-Jochen
Geboren am 10. November 1929 in Kossa bei Bitterfeld; 1948 Abitur; 1950-1955 Studium der Evangelischen Theologie in Berlin-Zehlendorf; 1956 Rückkehr in die DDR; anschließend Vikar in Hilmsen und danach Hilfsprediger in Meßdorf/Altmark; ab 1960 Pfarrer in Meßdorf, ab 1975 Studienleiter an der Evangelischen Akademie von Sachsen-Anhalt in Magdeburg;1978 Übernahme der Leitung der Akademie. Ab Anfang der achtziger Jahre beteiligte sich T. an der kirchlichen Opposition innerhalb der Friedensbewegung der DDR. Er war theologischer Berater und maßgeblicher Inspirator für das Netzwerk Konkret für den Frieden. 1989 war er Mitbegründer der Bürgerbewegung Neues Forum und als deren Vertreter an den Verhandlungen des Runden Tisches des Bezirkes Magdeburg beteiligt. Ab März 1990 war T. Mitglied der Volkskammer der DDR und anschließend bis Dezember 1990 Mitglied des Bundestages. 1990 bis 1998 war T. Abgeordneter des Landtages Sachsen-Anhalt in der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Fraktionsvorsitzender, Vorsitzender des Petitions- und Mitglied des Finanzausschusses.

(von Ulrike Poppe)

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