Offene Briefe - ein Weg aus der Misere ...

Ein Weg aus der Misere …

Nach dem Ende der letzten Periode als NUR-Kriegshafenstadt gab es einmal so etwas wie eine Zeit des offenen Rates im Högerbau. Diese Zeit war aber keine lange, denn offenbar braucht die Schlicktauer Bürgervertretung (ich zögere bei dieser Bezeichnung für den Wilhelmshavener Stadtrat) aus ihrer Entstehungsgeschichte heraus eine straffe Hand als Führung. Es gibt sichtbar nur einen Bestimmer an der Spitze mit einer ausgewählten Handvoll von Unterbestimmern im Plenum. Wenn die Spitze gezischelt hat, dann dürfen die Ausgewählten es artikulieren und dem Gros im Saal wird allenfalls ein kleines Bäuerchen gestattet, damit die geistigen Blähungen nicht zu quälend werden. Ansonsten hat die Masse die Klappe zu halten oder, mit dem Kopfe nickend, bzw. die Hand hebend (ich hätte es fast anders formuliert), den einsamen Entscheidungen der Führung zustimmen.
Wer im Rat der Jadestadt eine andere Meinung vertritt, als die der Führung, der wird offensichtlich als ein Knitter im Sonntagskleid der Kommune betrachtet, und von den Unterbestimmern sofort und öffentlich gnadenlos ausgebügelt. Wo käme man denn hin, wenn man den einzelnen Stoffbahnen im Gewande gestatten würde ihr eigenes Profil zu zeigen? Das würde ja unweigerlich den Eindruck von Anarchie erwecken, und die nach jedem Einsturz unermüdlich immer wieder errichteten Luftschlösser erneut einstürzen lassen. Darüber, wie viel Geld der Steuerzahler (ganz gleich aus welcher Quelle es auch sprudelt) schon in die Sände der Geniusbank gesetzt worden ist, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Das im Einzelnen und in der Gesamtheit aufzulisten, DAS wäre doch ein Thema, vielleicht auch für jemanden aus den Reihen der Stadtverwaltung, der mit dem Gedanken an eine Doktorarbeit spielt. Die geistigen und klimatischen Bedingungen im Högerbau scheinen ja für solche Art von Dingen äußerst geeignet, wie es sich ja schon hin und wieder erwiesen hat.
Zum Schluß möchte ich meine Freude darüber kundtun, dass eine „Ratsfrau“ jetzt einen Weg gefunden hat, auf dem sie das, ihr im Ratssaal von einer Unterbestimmerin auferlegte Schweigen umgehen kann – nämlich den Weg der offenen Briefe, denn die können von niemandem aus der Roten Burg zur geheimen Führungssache erklärt werden.

ewaldeden

Link:

03|07|2012 Offener Brief: Stadthalle Wilhelmshaven

http://www.buerger-whv.de/vorschau/cms/index.php?e...

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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