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Mutverlust = Ehrverlust?

Was hat nur einen solchen Wandel bewirkt?

In der deutschen Presselandschaft sowie in der Hörfunk- und Fernsehwelt hat in den zuletzt vergangenen Jahrzehnten ein nicht zu übersehender und nicht zu überhörender Wandel stattgefunden.
Es wird auf Seiten der Berichter nur noch selten mit scharfer Klinge gefochten. Wenn denn überhaupt noch Kämpfe ausgetragen werden, dann benutzt man in aller Regel bevorzugt Theaterwaffen, Gummischwerter oder Pappdolche. Das Bestreben der modernen Journalisten – gleich auch ob in Schrift, Ton oder Bild – scheint mehr und stärker in Richtung Diplomatie abzudriften. Ich schreibe bewusst ‚abdriften’, weil eine solche Entwicklung, eine solche Anpassung schnell zur Liebedienerei gegenüber dem Gelde wird, und unweigerlich zum Ende jeglicher kritischer Berichterstattung führt. Nur klare Worte wachsamer und kritischer Journalisten und eindeutige Benennungen der Dinge und Geschehnisse können eine von den Drahtziehern und Hintermännern in Politik und Finanzwelt offenbar erwünschte und geforderte Vernebelung der Tatsachen und Verdummung weitester Bevölkerungskreise verhindern.
DAS ist aber nirgendwo mehr gewollt – und im weitesten Sinne ist ja das ‚Verblöden’ auch schon erreicht, wenn man bedenkt, dass selbst die Masse der so genannten Volksvertreter in den Parlamenten zumeist nicht mehr weiß, worüber sie abstimmt – wenn man sie denn überhaupt noch den Arm hochheben lässt.
In aller Geschichte hat diplomatisches Geschick es stets mit Ungeschick zu den größten Völkermorden und blutvollsten Kriegen kommen lassen. Diplomaten sind die überflüssigste Spezies, welche der menschliche Erfindergeist je hervorgebracht hat – zumal der diplomatische Dienst von den Regierenden allerorten dazu benutzt wird, um unliebsam gewordene Widersacher aus den eigenen Reihen, oder als unfähig eingestufte Flachpfeifenpolitiker jeweiliger Zwangskoalitionspartner aus dem Verkehr zu ziehen, sie zu entschärfen und zu Blindgängern zu machen. Beispiele gibt es deren ja genug.
Ich habe trotz allem die Hoffung noch nicht aufgegeben, dass irgendwo - und hoffentlich nicht erst irgendwann - eine neue, eine unbedarft kritische und der Wahrheit verpflichtete Journalistengeneration das Bild der Presselandschaft prägen wird.

ewaldeden

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5 Kommentare

"Abhängigkeit wagt nicht laut zu reden." (Shakespeare)

...und wer es dennoch wagt, steht auf verlorenem Posten!

Ralf, meiner Nichte in Berlin ist es genauso ergangen wie Deinem Bekannten.....
Ihren "Traumberuf" als Journalisten kann sie nun für alle Zeit vergessen, sie wird nirgends mehr angenommen.

Wir haben es hier mit der örtlichen Zeitung 'getestet' .... selbst kritische Leserbriefe, die nicht konform laufen mit den aktuellen ortspolitischen Vorhaben, werden nicht abgedruckt. Nur die Abnicker und Beführworter bekommen einen Platz, oder anders gesagt, denen "darf" die Lokalzeitung einen Platz einräumen.....?!

Pressefreiheit = Freiheit von "Sponsoring" beginnt schon dort wo jeder bereit ist sich eine Zeitung zu kaufen. (Presse)Freiheit gibt es nicht für lau.
Immer mehr Verlage sind ja geradezu gezwungen sich dem Geld anzudienen da sie sonst sterben.

Zu dem Zitat des iranischen Präsidenten sag ich mal nichts; da kann sich jeder selbst seine Gedanken machen. Was in diesem Land abgeht erfahre ich regelmäßig sozusagen aus erster Hand.

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