Abschied in den Krieg .... (auch in Plattdeutsch)

Abschied in den Krieg …

Ich habe mich gefragt, was dieser väterlich lächelnde Altherrenbürgermeister wohl empfunden hat, als er diese 18jährige Kindfrau in soldatischem Tarnanzug vom Luftwaffenstandort seiner Gemeinde mit einem „Glücksbringer“ in das grausamste aller Geschehen, nämlich in den Krieg verabschiedete.
Ich frage ihn jetzt hier, ob er sich vorstellen könne, seine eigene Tochter im noch kindlichen Alter mit genau dem gleichen gütlichen Gesichtsausdruck in einen, zudem noch unsinnigen, Krieg zu schicken. Ich erwarte nicht, dass er mir auf meine Frage eine Antwort zuteil werden lässt – hoffe aber gleichzeitig, dass er für sich selber diese Frage beantwortet, und sich vielleicht einmal versucht vorzustellen, was seine Frau als die Mutter seiner Tochter ihn fragen würde, wenn der Backfisch – das halbe Kind - aus dem Einsatz in Afghanistan nicht wieder heimkäme. Wie pervertiert ist unsere politische Führung schon, dass sie nicht davor zurückscheut, Heranwachsende, und da auch noch Mädchen, die ja das Leben ins Leben weitertragen sollen, in einen Krieg um Öl und Erze zu schicken – in einen Krieg, mit dem vorgebliche Freunde ihre wirtschaftlichen Interessen und Vormächte sichern oder zurückerobern wollen.
ewaldeden

... und hier die muttersprachliche Fassung:

Een Ovscheed föör jümmer ….?

As ikk dat Bladdje föör mien Oogen kreech, dor hevv ikk mi froacht, wat dissen Burmeester, de dor steit un so kikkt as mien Opa, wenneer he vöör mi stunn, mi över d’ Hoar streek un mi dormit wiesen wull, wu leev he mi har, woll bi sükk föölt hett, as he dat 18jöährige Kindwief in Suldoatenkledoasch dor vöör hüm van d’ Fleechploatz in sein Gemeente mit een Talismann in dat schrekklichst Geböören wat dat överhaupts up de Eer givt, näämich in de Kreech verovscheet hett.
Ich froach Gerhard Böhling nu hier, un an disse Stää, ov he sükk vöörstellen kunn, sein eegen Dochter noch hoast in d’ Kindsöller up de sülvige Oart, mit dat glieke Schmüstern üm de Oogen, in een Kreech to entloaten – in een Kreech to stüüren, de in mien Oogen ok noch mehr as ballköppich is.
Ikk verwacht nu wüggelk nich, van hüm een Antern to kriegen – ikk hoap oaber liekers, dat he sükk sülven up disse Froach wat sächt – un toglieks versöcht, sükk uttomoalen, wat sein Froo, de Moder van sein Dochter hüm froagen wüür, wenneer hör Wichtje nich wäär, ov blods kollt un stief in een blikkern Kist pakkt, ut dat Wööstenrebett trüchkoamen wüür. Wenneer he sükk dat nich vöörstellen kann, denn bruks he blossich moal de Öllern van Jenny Böken ut dat Aachener Land to froagen – de weeten, wu sükk Moder un Voader föölen, wenn dat eegen Kindmaidje, wenneer de Hoapnug up Lääven ut dat Spill mit de Suldoatenspeeleree nich wäär trüchkummt.
Ut dat blöderke Spill üm Ölich un Erz – ut dat blöderke Spill üm Doalers un Macht kollt un stiev ov gannich wäär noa Huus henkummt.
Wat geit in use Regeerungskoppen un Haarten vöör, dat see sükk nich mehr schööen, Halfwussen Wichters, de joa eelich dat Lääven in d’ Lääven wiiderdroagen schöält, in een Kreech to stüüren, mit de vöörgäävend Frünnen blods eere weertschkupplichen Interessen woahren ov trüchhoalen willt
.
ewaldeden

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

36 folgen diesem Profil

20 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.