De Plattdüütschdach in Mölln 12. Mai 2012
De Plattdüütschen in Mölln …
Mölln, Mölln … Mölln … dat har doch wat mit Uulenspegelee to doon, mach so mennicheen nu woll dör sien Weeten trillern. Hett de Till denn ok platt schnakkt? Dat hett he to siene Tied wiers doan – dor köänt wi us säker so hillich säker sien, as dat dissen „de Minschen de Speegelvörholler“
in dat hukelich Domstaddje mang de Ratzebörger Woaterpoolen noa siene Läävenstied up de Kaarkhoff inkuult worden is. In mennich Nachten schall man sien Schkabellnskopppingeln an de Mütz pingeln hörn … so särgen dat de olen Möllner, de villicht van d’ Öller her all een bietji stofferk in d’ Hoar sünd. Dat Sinneeren in de griesköppschen Koppen is oaber wiers noch netso an tinkeln, as dat Willen in de Jüngeren hör Möäch.
Wat kummt in Mölln woll up mi to -
een nee’born Kalw ov woll een Koo?
So schoot mi dat dör miene Kopp
as ikk so foor in Schwiensgalopp
noa Mölln andoal
oahn veel Schkandoal …
Nää, näää … tovörderst har dat mit Uulenspegelee woll niks to kriegen, wat mi up de Padd in dat Lauenborgsche brocht har.
Plattdüütsch as us Modersproak, dat wee dat Anstööten för de Reis van Oostfreesland utgoaend an Brämen un Hambörch vöörbi, bit hen in dat Hertochrebett ut verleeden Tieden, bit hen in dat Lauenbörger Haart wäst..
Ikk hevv mi as in Huus föölt, mirdenmanken de veelen Plattdüütschen ut alle Winden. Wenn ikk nu so in d’ Trüchkieken säch, dat wee een „platten Dach“ denn meen ikk nich, dat dor in disse Dach niks in wee, so as in een leddigen Büdel niks in is as Lücht … näää, dat wee jüüst annersrüm – dat wee een Dach, in de niks anners in wee, in de niks anners Bott in har as us Modersproak mit aal hör Küän un hör Nükken – van Eergüstern över Vandoach bit hen wiet in dat Mörgen. Ikk hevv so mennichmoal mien Hannen röören musst, üm luut mien Höögen künnich to moaken.
Bispillhaftich kann ikk blods aal dat Doon van de Minschen üm de „Holms“ ümto benöömen – as bispillhaftich moot ikk dat van Haarten koamende Bemööten van Harry Peter Carstensen as Landsvoader un de heele Schleswigholsteensche Regeern beteeken, de in hör Doon föör use Modersproak wüggelk de Bedachtichkeit un dat Ehrgefööl an de Dach lärgen, mit de Minsch van Natur ut de Sproak van sien Moder alltied tomöötkoamen schull. So een Doon van Boaben in een Mitnanner mit dat Ünnern – so een Doon wünsch ikk mi - ok un besünners föör Neddersassen - föör elker anner Kuntrei, in de us Moadersproak noch läävich is.
ewaldeden
Mien Bidrach in Mölln ...
Törfi Törf . . .
Die Zeit schrieb das Jahr 1923. So auch hier in Ostfriesland. Die Gegend war ringsumher winterfest in Schnee und Eis eingepackt. Die Schneedünen reichten häufig bis an die Dachrinnen heran. Klein Hinnerk war man gerade sechs Jahre alt. Seit letzen Ostern ging er nun schon zu Schulmeister Hedemann in die Dorfschule.
Wenn es nachts wieder einmal tüchtig geschneit hatte, dann setzte Papa Hinnerk des Morgens auf seine Schultern und trug ihn Huckepack den Weg bis zur Schule. Das machten viele Papas so, weil ihre kleinen Stepkes es sonst nicht durch den hohen Schnee geschafft hätten.
Im Schulhaus gab es nur zwei Klassenzimmer – eines war für die Lütten und das andere für die Großen. Jetzt aber, wo es draussen so bitterkalt war, jetzt saßen alle in einer Stube beisammen.
In der hinteren Ecke stand ein großer eiserner Kanonenofen zu bullern. Damit er immer so schön weiterbullern konnte, mußten alle Kinder – egal ob lütt oder groß – jeden Tag von zuhause Brennmaterial, also Torf mitbringen. Torf hatte jede Familie in der Scheuer. Den gruben die Papas im Sommer im Moor aus der Erde. Wenn die Torfsoden – so heißen die mächtigen Moorstücke – den Sommer und Herbst lang getrocknet waren, dann wurden sie auf Karren in die Scheuern gebracht, damit die Mamas auf dem Herd Essen kochen und mit den Öfen die Kammern heizen konnten.
Der Sonntag war mit Besuch bei Oma und Opa schnell vorübergegangen und Rutzbutz war es schon wieder Montagmorgen.
Seit drei Tagen war der Himmel klar – der Schnee war schon richtig gnidderig hart und alt.
Klein Hinnerk stapfte am Morgen alleine los, um zur Schule zu gehen. Seine Holzschuhe hatte seine Mama mit Plünnen – mit alten Tüchern – umwickelt, damit er auf dem glatten Weg nicht ausrutschte.
Ein Stückchen war er schon den Sandweg hochgebösselt, als seine Mama ihm nachgelaufen kam: „Hinni … Hinniiii, dien Törf …!“ Er hatte doch glatt vergessen, die Feuerung für die Schule einzupacken.
Mama gab ihm einen Leinenbeutel mit einem gewaltigen Stück Torf darin in die Hand. Den Leinenbeutel hatte sie extra für den Schultorf genäht.
„Nu mach zu, dass Du zur Schule kommst – du weißt, Lehrer Hedemann mag keine Zuspätkommer“, ermahnte sie ihn noch, als Hinnerk in seinen Plünnenholzschuhen nun so schnell er konnte der Schule zustrumpelte. Er freute sich schon auf die warme Schulmeisterstube.
Plötzlich hörte er eine feine Stimme sagen: „Du hättest Deiner Mama aber ruhig noch einen Süßen aufschnullern können.“
Er wäre bald auf dem Weg ausgerutscht und hingefallen, so hatte er sich erschrocken. Sein Kopf flog in die Runde – doch er konnte niemanden, der so etwas zu ihm hätte sagen können, sehen. Aber wer – verflixt nochmal - hatte da denn zu ihm gesprochen? Das war doch seltsam – er war weit und breit allein, aber er hatte laut und deutlich die Stimme gehört.
„Ich bin hier … hier im Beutel.“
Wie – woooo – was … in dem Beutel? In seinem Torfbeutel konnte doch kein Mensch sein „Ich bin Törfi – ich bin die Torfsode. Bloß Du kannst mich verstehen – helf' mir, bitte. Wenn Du mich nicht im Feuer verbrennen läßt, dann kann ich Dir noch soviel erzählen.“
„Ja … aber ….ich muß doch Torf zum heizen mit in die Schule bringen …“
„Häng mich mit dem Beutel da vorne an den Baum – wenn Du nach dem Unterricht nach Hause gehst, dann kannst Du mich wieder mitnehmen. Erzähl Deinem Lehrer doch einfach, Du hättest den Torf zuhause vergessen.“ Die Torfsode schwieg erschöpft vom ungewohnten Reden. „Es soll Dein Schaden auch nicht sein …“ kam noch leise hinterher.
„Pastor Lubina hat aber gesagt, man darf nicht lügen …“ „Du hältst mir das Leben – und das ist keine Lüge.“
Das konnte Klein Hinnerk wohl verstehen. In der Sonntagsschule hatte er schon mal die 10 Gebote gehört – und in denen stand an einer Stelle, du sollst nicht töten. Und wenn ein Stück Torf reden konnte, dann war das doch auch Leben. Er hing also den Beutel in das Strauchwerk und ging ohne Feuerung zur Schule.
So ganz wohl war ihm nicht dabei, wenn er an Lehrer Hedemanns vergeblichen Blick nach seinem Torf dachte. Aber es war schon seltsam – Schulmeister Hedemann fragte an diesem Morgen gar nicht nach seinem Brenntorf.
Mittags, auf dem Heimweg, nahm er den Beutel mit Törfi darin dann mit nach Hause.
Die Torfsode sagte nichts und er war noch zu benommen von dem Geschehen, um Törfi von sich aus etwas zu fragen.
Hinnerk versteckte den Beutel mit Törfi erst einmal in der Scheuer, um ihn dann, als Mama und Papa sich nach dem Essen ein Weilchen schlafen gelegt hatten, hervorzuholen und unter seinem Bett zu verstecken.
„Ich dachte doch wahrhaftig, Du hättest mich schon vergessen …“ klang es auf einmal erleichtert aus dem Leinenbeutel.
„Psssscht …. red doch nicht so laut.“
Hinnerk hatte einen hitzigen roten Kopf vor lauter Aufregung.
. „du brauchst keine Bange zu haben“ klang es aus dem Beutel – „nur Du kannst mich hören … sonst niemand.“
Nachmittags konnte Hinnerk gar nicht erwarten, dass es endlich Bettgehenszeit wurde.
Mama hatte ihren Lütten schon ein paar Mal verwundert angesehen, als er sie zum dritten Mal fragte, wann er denn nun endlich schlafen gehen müsse.
So etwas kannte sie von ihrem Butscher doch überhaupt nicht.
Glücklich war es denn soweit – eine halbe Stunde vor der Zeit war Hinnerk schon ausgezogen und geusterte in Schlafhosen durch die Küche. Er hatte sich doch auch tatsächlich freiwillig einen Schwall Wasser durchs Gesicht gespackert. Seine Mama wußte nun wirklich nicht mehr, wie sich auf so etwas einen Reim machen sollte.
„Gute Nacht, mein Lütten – nun schlaf man gut.“
„Nacht, Mama … Du auch …“
Die Kammertür sperrte das Dielenlicht aus seinem Zimmer aus. Sonst mochte er es schon gern ein wenig heller haben, aber heut konnte die Tür gar nicht schnell genug in Schloß schnappen.
Es war noch keine zwei Minuten dunkel in seiner Schlafkammer, als Törfi schon zu ihm von sich zu erzählen begann.
Vor Millionen von Jahren war er ein mächtiger riesiger Baum gewesen. An seinem Stamm hatten sich Wildschweine, Elefanten und Mammuts ihre Schwarten gescheuert. Jaaaa – auch Mammuts, die gab es damals nämlich noch. Eines Tages war dann ein riesenhafter Sturm über die Erde gefegt – ein anderer Stern war mit der Erde zusammengeknallt und dieses Zusammen-krachen hatte den Orkan ausgelöst. Alles was auf der Erde vorhanden war und wuchs, das wurde verschoben und aus der Richtung gebracht. Das Eis vom Nordpol verschob sich bis an die Alpen und machte alles, was Leben in sich hatte, unter sich platt – selbst die Sprache der Menschen in Ostfriesland. Darum sprechen die Leute da seitdem auch Plattdeutsch.
Sein, Törfis, Leben wurde auch heftig zusammengestaucht und Eis und Geröll verschüttet.
So hatte er viele Millionen Jahre verschlafen und war mit der Zeit ganz von selbst von Holz zu Torf geworden. Er würde heute noch im Moor schlafen, wenn Hinnerks Papa ihn nicht im letzten Sommer ausgegraben und als Torfsode mit nach Hause genommen hätte.
„Wenn ich nun im Feuer verbrennen soll, dann habe ich ja nichts mehr von der Zeit und kann Dir auch nichts von alledem erzählen, was mir auf meiner langen Reise durch die Zeit begegnet ist.
„Keine Bange,“ sagt Hinnerk zu Törfi, „so soll das nicht passieren. Morgen früh versteck ich Dich erst einmal oben auf dem Hausboden. Da kannst Du denn solange bleiben, bis ich Dich im Frühling nach draussen bringen kann. Wieder ins Moor zurück, da wo Du hingehörst.“
Am nächsten Morgen – lange vor der Aufstehenszeit von Mama und Papa hatte er Törfi schon auf den Boden gebracht. Es gab da nämlich eine dunkle Ecke, in der ihn ganz bestimmt niemand finden würde.
Es sollte aber alles ganz anders kommen, als wie Hinnerk es sich schon so schön ausgemalt hatte.
Die Zeiten im Lande waren sehr schlecht. Das Geld in den Taschen der Leute litt an Schwindsucht – es war von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde weniger wert.
Inflation nannten schlaue Leute das.
Und diese Inflation hatte all das, was Hinnerk seine Mama und sein Papa besaßen, aufgezehrt. Auch ihr kleines Häuschen war ihnen weggenommen worden. Darum mußten sie mit Hinnerk ihr Zuhause verlassen und zusehen, dass sie woanders für ihre kleine Familie ein Dach über dem Kopf fanden.
Die Zeit lief weiter. Unerbittlich weiter. Klein Hinnerk wurde größer und älter. Er gründete bald seine eigene Familie und auch seine Kinder wurden groß und älter. Man, sein Erlebnis mit Törfi Törf hatte er nie vergessen können.
Bald hatte Hinnerk denn auch sein eigenes Großkind Jan auf seinem Schoß sitzen, dem er in Erinnerung an seine eigene Kinderzeit von Törfi Törf erzählen konnte. Der kleine Jan wollte es immer und immer wieder hören.
Wie aber das Leben so läuft – Hinnerk hatte als Opa eines Tages diese Welt verlassen müssen und sein Enkel Jan war so alt, dass er selber schon einen Sohn hatte.
Die Geschichte von Törfi Törf, die war aus seinem Kopf in Erinnerung gaaaanz tief nach unten gerutscht – und sicher wohl auch noch ein bißchen weiter
.Opa Hinnerks Erzählen während seiner Kinderzeit die hatte ihn wahrscheinlich ein wenig auf den richtigen Berufsweg geführt – er hatte nach der Schule nämlich studiert und war Historiker geworden.
Vor gar nicht langer Zeit ergab es sich nun, dass alte Häuser, die schon fast tot schienen, weiterleben sollten. Das hatte die Regierung so beschlossen.
Jan gehörte zu den Wissenschaftlern, welche die Häuser, die nicht sterben sollten, bestimmten und deren Geschichte zu ergründen suchten.
Der liebe Gott hatte es wohl so vorgesehen, dass auch Opa Hinnerks Elternhaus dazugehörte.
Auf einmal saß ihm wieder die Geschichte von Törfi Törf im Kopf – sie war ganz plötzlich von ganz unten aus seinem Kindheitswissen nach vorne gekrochen und ließ sich von da auch nicht mehr wegschieben.
Strohpuppe für Strohpuppe, Sparren für Sparren, Balken für Balken und Stein für Stein wurde das Haus sorgfältig abgetragen. Und auf dem Boden – in der dunkelsten Ecke – wo fast hundert Jahre kein Mensch hingeschaut hatte – da lag immer noch, in dem nun morschen Leinenbeutel, Törfi Törf und wartete darauf, dass Klein Hinnerk, der ja sein Freund war, ihn abholte um ihn ins Moor zurückzubringen.
Jan hatte seinen kleinen Sohn mitgebracht, den er in Erinnerung an seinen Opa auch Hinnerk genannt. Der holte Törfi Törf mit seinen kleinen Händen da heraus und in den hellen Tag hinein. Er hat ihn denn - zusammen mit seinem Papa Jan – gaaaanz vorsichtig in das Museumsdorf getragen, um ihn da in einem großen und tiefen Loch wieder in die Freiheit zu entlassen.
Als Törfi dann unten in dem nassen Moorgrund lag, da meinte Jan wie von weither die Worte einer feinen Stimme zu hören:
„Ich grüß’ Opa Hinnerk von Euch ….“
Vielleicht hatte er sich das auch bloß eingebildet – jedenfalls haben Klein Hinnerk und sein Papa Jan in das Loch auch noch einen jungen Baum eingepflanzt, sodass Törfi Törf nun endlich wieder richtig zuhause war. Ganz so, wie Opa Hinnerk noch als kleiner Junge es ihm vor langer Zeit versprochen hatte.
ewald eden
Törfi Törf . . .
Man schreev dat Joahr nägenteinhunnerddreeuntwintich. De Winter har dat Land mit Iis övertrukken. De Schneebülten gungen foaken bit an de Dakkgöäten.
Lütji Hinnerk wee man jüüst särß Joahr old. Sied letztdet Vöörjoahr gung he bi Mester Hedemann in de Dörpschool. Wenn dat schnaas düchdich schneet har, sett Voader Hinnerk up siene Schullers un plööch mit hum dör de Schneebargen noa de School hen.
De School har man blossich twee Klaassrüüms - een vöör de Lütten un een vöör de Grooten. Nu, wo dat so kollt wee, seeten s' aal bi’nanner in een Stuuv.
In d' Hörn stunn een grooten Kanon’noabend to bullern. Dorföör mussen de Schoolkinner elker Dach van to Huus wat to bööten mitbrengen.
De Sönndach mit Omoa visiten wee vöörbigoahn un futt wee dat wäär Moandachmörgen. Sied dree Doach wee de Häven kloar - de Schnee wee all gnidderich hart un old.
Hinnerk bössel vörmörgens alleen los. Sien Holschen har Moder mit Plünn'n ümwikkelt, dat he nich utglieden de.
Een Stükkji wee he all de Sandpatt hochschuffelt, as Moder hüm noastöäkeln keem.
„Hinni - Hinni, dien Törf“ … he har de Füürung vergäten intopakk'n.
Moder geev hüm de Büdel in d' Hand mit een gewaltich Sood roden Törf dorin. „Nu man gau, dat du nich to loat kummst - Mester Hedemann sücht dat nich so geern!“ reep see hüm noch noa.
Hinnerk steuster man so wiider un freu sükk up de waarme Mesterstuuv.
„Du harst dien Moderke ok ruhich noch een Söten gäven kunnt“ säe dor tomoal een Stiäm to hüm.
He wee bold utgläden - so har he sükk verfäärt. Sien Kopp flooch in d' Runn’n – doch nümms wee to sehn. Wokeen har dat an denn hüm sächt?
Gediegen - he wee doch alleen - oaber he har dat doch luut un düdelk hört.
„Ikk bün hier“ klung dat wäär „hier in de Büdel!“
Wie - wo - wat? In de Büdel? Dor kunn doch keen Minsch in sitten . . . .
„Ikk bün Törfi - de Törfsood. Blods du kanns mi verstoahn - help mi. Wenn du mi nich in dat Füür schmitts, kann ikk di noch een heel büld vertelln......“
„Joa – oaber ... oaber ikk moot doch wat to bööten mit in de School breng’n......“
„Haang mi hier in de Boom – denn kanns du mi noaderhand wäär mitnähm'n, wenneer du noa Huus geist - un vertell dien Mester du harst de Füürung vergäten. Dat schall dien Schkoa ok nich wääsen....“
„Paster Lubbinoa hett oaber sächt, man dröfft nich leegen.....“
„Du hollst mi dat Läven - un sowat sünd keen Löägens.“
Dat kunn lütt Hinnerk woll verstoahn. In d' Sönndachsschool har he all moal de Geboten hört - un dor stunn an een Stää: „Du schasst nümms an d' Läven goahn“ - un wenner een Stükk Törf schnakken kunn, denn wee dat doch ok Lääven.
He hung de Büdel in dat Struukwaark, un gung oahn Törf noa d’ School.
So ganz komodich wee hüm nich in sien Buuk - oaber komisch - Mester Hedemann frooch hüm gannich, woneem sien Füürung wee.
Schmiddachs nääm he de Büdel ut dat Struukwaark un gung noa Huus. De Törfsood sää niks - un he wee to benaut, üm wat to froagen. Hinnerk verstääk de Büdel mit Törfi in d' Schüür - un as Moder un Voader in d' Middachstünn'n ween, hoal he gau de Büdel un schoof de ünner sien Butz.
„Ikk doach all, du harst mi vergääten“ klung dat ut dat Linnen.
„Pscht – schnakk doch nich so luut“ - Hinni har een ganz roden Kopp vöör Uprägung. „Du brukst keen Baang hemm'n“ keem dat ut de Büdel - „blods du kannst mi hörn, anners nümms.“
Noamiddachs kunn he gannich verwachten, dat dat Bäedgoahnstied wur. Mama har heel figelinsch kääken, as he all dat tweede moal frooch, wenner denn endlich Bäedgoahnstied wee - sowat wee see van hör Hinni gannich wennt.
Glüggelk wee dat sowiet - een half Stünns vöör de Tied wee he all uttrukken - un har sükk doch verrafftich freewillich twee Hannen vull Woater dör dat Gesicht kleit. Moder wuß rein nich, wat mit hör Jung los wee.
„Good Nacht mien Jung - nu schloap man good!“
„Nacht Mama - du ok...“
De Koamerdör schnä dat Lucht van d' Schienfatt ov. Anners much he dat geern een bäten hellerder hemm'n - oaber vanoabend kunn de Koamerdör gannich flink genooch in d' Schlött fallen.
Dat wee noch keen twee Minüten düster in Hinnerks Schloapkoamer, dor fung Törfi Törf all an to schnakken.
Vöör Milljon'n van Joahrn wee he een heel groten Boom - an siene faste Stamm schürden sükk Wildschwiens, Elefanten un Mammuts. Sowat geev dat up de Eer noch.
Eenes Doachs wee een gewaltigen Störm över de Grund fäächt - een annern Stern har de Eer droapen un disse Störm utlööst.
Aal wat up de Eer stunn un wassen de, dat wuur verschoaben un ut de Richt bröcht. Dat Iis van d' Nordpol schoof sükk bit an de Alpens un mook d' aal ünner sükk platt, wat Lääven in sükk har. Sien Lääven wur heel fast tosoamenstuukt un ünner Iis un Geröll bediekt. Dor har he nu Milljon'n van Joahren schloapen - un wee mit de Tied van Holt to Törf worden. He wüür vandoach noch schloapen, wenn Hinnerks Voader hüm nich letzt Sömmer utgroaven un as Törfsood mit noa Huus noamen har.
„Wenn ikk nu in d’ school dör d' Füür schall, hevv ikk niks mehr van de Tied - un kann di niks vertelln - van dat wat mi up de lange Reis tomööt koamen is.“
„Nä, nä“- sächt Hinni - „so schall dat nich koam'n. Mörgen verstääk ikk di eers moal up d' Böän.“
Annern mörgen - laang vöörtieds - har he Törfi - Törf all up de Böän brocht. In een düster Huukje, wor hüm nümms finn’n wüür.
In d’ Vöörjoahr, wenn de Grund wäär week wur, denn wull he Törfi noa buten breng'n. Dormit he endlich wäär dorhen keem, wor he hengehör.
Dat schull oaber liekers heel anners koam'n, as he sükk dat so moi utmoalt har.
De Tieden ween noar - de Infalatschion har aal dat upfräten, wat Hinni sien Ollen hör eegen nöömden - ok de Huusstää. Un so mussen see un Hinnerk över Nacht de Ploatz rüümen, un aal achter sükk loaten.
De Tied leep wiider - Hinni wur grood un grötter - kreech sien eegen Famili - sien Kinner de ween ok bold grood - un eens Doachs har he sien eersten Enkel up d' Schoot sitten.
Man - Törfi Törf, de har he ni nich vergäten kunnt. Un dat, wat de hüm in siene Kinnertied vertellt har, dat ok nich. Dat de he nu oaber - in sien ole Joahrn – an sien Enkel Jan vertelln. Denn Lütten kunn dor gannich genooch van hör'n.
Oaber as dat Läven so geit - Hinnerk har as Opoa disse Welt verloaten mußt - un Jan wee ok all so olld, dat he sülven Kinner har.
Dat Begääven üm Törfi Törf, dat wee in sien Kopp heel wiet noa ünnern szakkt, un woll noch wiider.
Opa Hinnerks Vertelln in seine Kinnertied har hüm woll noa de School so’n bietji up de richtige Padd stüürt - he har näämich studeert un wee Historiker worden.
Vöör gannich laang Tied geev sükk dat, dat ole Hüüs - de hoast bold dod ween - wiiderläven schulln.
Jan wee in disse Kring as Weetenschkuppler inbunn'n un muß sükk aal de Hüüs ankieken, de nich starven schull’n.
De leev Gott hett dat denn so stüürt, dat dor ok dat Huus, in dat sien Opa Hinnerk as Kind läävt har, dorbi wee. Tomoal seet hüm wäär de Geschicht van Törfi - Törf in d' Kopp – de wee van ünnern ut sien Kindstiedsweeten bit noa vöörn kroapen - un leet sükk dor nu ok nich mehr wächwischken. Reidpupp för Reidpupp, Balken för Balken un Steen för Steen wor dat Huus ovdroagen. Un dor up de Böän, in de düsterste Hörn - wor hoast hunnerd Joahr nümms henkoamen is - leech jümmers noch in de rötterk Plakken van een Linnenbüdel Törfi Törf un luur up sien Frünnd Hinni, de hüm doch in d' Moor brengen wull.
Jan har sien lütten Jung mitbrocht - de he in d’ Denken an sien Opa Hinni ok Hinni nöömt har - de hool Törfi Törf denn mit sien lütji Hannen ut dat düster Lokk an de Dach. He hett hüm denn, tohoop mit sien Voader, heel versichtich in dat Museumsdörp droagen un in een grooten Kuul in de Freeheit loaten.
As Törfi Törf ünnern in de natte Grund leech, dor meen Jan van wieden een fiene Stiäm to hörn: „Ikk grööt Opa Hinnerk van jo!“
Villicht har he sükk dat ok blods inbiäld - up jederfall hevvt see in dat Lokk een lütji Boom inplannt, so dat Törfi Törf nu richtich wäär in Huus wee, so as Opa Hinnerk hüm dat noch as Jung versproaken har.
ewaldeden
Lieber Ewald,
ich freue mich für Dich, dass Du an einer Plattdeutsch-Exkursion ins Lauenburgische Land teilgenommen hast - und das mit einer eigenen Geschichte. Dein Beitrag spricht für sich - wie auch der erste Kommentar von anderen Teilnehmenden. Gern wäre ich dabei gewesen.
Gerade erst am 1. Mai bin ich in an die Ratzeburger Seen (mit Dom- und Küchensee) gekommen - mit einer Schiffstour zum Rothenhusener Fährhaus und zurück - und auf der Rückfahrt mit dem Bus auch durch Mölln. In Mölln lebt eine Freundin von mir.
Was Du uns alles von Törfi Torf erzählst ....... - Till Eulenspiegel hätte auch seine Freude daran. Hörst Du sein feines Lachen?
Herzlich, Kirsten