Nix wie blauer Dunst - das Bla-bla-bla der Volksvertreter wird von Wahl zu Wahl penetranter
Gesellschaft
Spannung . . .
Wer nicht mit dem Kopf in Watte eingepackt durch die Zeit läuft, spürt den kalten Wind, der unsere Gesellschaft frösteln läßt.
Die Begründungen für das Missbemühen von Politik und großer Wirtschaft in den zurückliegenden Jahren verlieren an Kontur und Schärfe.
Asylsuchende, Spätumsiedler, ungebührliches erwartende ehemalige DDR Bürger – diese Begriffe sind mittlerweile verschlissen – wie eine Hose, die zwanzig Jahre zwischen dem Hintern eines Sesselfurzers und der gut gepolsterten Sitzfläche eines Amtsstubenmöbels zugebracht hat.
Die hoch dotierten Strategen in den Parteispitzen fanden aber ganz schnell einen neuen Schwamm für ihre Augenwischereien - faule Arbeitslose, zu hohe Lohnnebenkosten, zu gute Absicherung im Krankheitsfall, zu teure Arznei – all das läßt sich wunderbar ausschlachten – und es macht die Wirtschaftsbosse gewogen.
Die Wirtschaftsbosse, die mit dem Geld ihrer Unternehmen, das angeblich nicht mehr vorhanden ist, zugeschüttet werden.
Es lustwandelt sich ja auch vorzüglich im Kreise honoriger, zufriedener Aktionärsvertreter. Ein paar Etagen tiefer läßt man sich dann lieber gar nicht mehr sehen, denn wer läßt sich schon gerne die Lebensfreude vergällen – durch den Anblick gebeutelter Massen.
Einige Vertreter staatstragender Parteien fanden schließlich den Mut, die bröckelnde Plattform Volksexistenz zu betreten. Mein Freund Henning und ich konnten und wollten uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen – wir witterten eine einmalige Chance schlau zu werden – zu hören, warum und wieso das alles und nicht anders. Zu hören bekamen wir wiederum nur Bla-bla-bla und Empörung darüber, daß die Menschen im Lande die gute Botschaft partout nicht verstehen wollen. Nach Ablauf einer Stunde – die angefüllt war mit einer Mischung aus Strategenmüll und Hilflosigkeit, sagte mein Freund Henning zu mir: "Komm, laß uns gehen – das Zuhören hier ist noch langweiliger, als wenn ich mir zu Hause anschaue, wie ein Ölfarbenanstrich trocknet."
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Bürgerreporter:in:Ewald Eden aus Wilhelmshaven |
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