Kirchen in Deutschland
Verborgener Schatz im Aller-Leine-Tal: Die Stechinelli-Kapelle in Wietze/Wieckenberg
Wer mit seinem Fahrrad auf dem Aller-Radweg zwischen Schwarmstedt und Celle unterwegs ist, sollte nicht verpassen, einen kleinen Schlenker in Wietze zu machen, um dort das Erdölmuseum zu besuchen und im Stadtteil Wieckenberg einen kleinen Schatz zu entdecken. Denn hier ließ Francesco Maria Capellini (genannt Stechinelli) Ende des 17. Jahrhunderts eine katholische Kapelle errichten, die von außen zwar eher unscheinbar erscheint, von innen aber umso prächtiger ausgestattet ist.
Stechinelli war 1656 Herzog Georg Wilhelm aus Italien nach Hannover gefolgt und wurde dort als Kammerdiener ausgebildet. Als Georg Wilhelm kurz darauf nach Celle übersiedelte, begleitete Stechinelli ihn erneut und noch heute kann in Celle sein Wohnhaus in der Altstadt bewundert werden. Schnell bewies Stechinelli kaufmännisches Geschick, wurde zum General-Erbpostmeister ernannt und erwarb unter anderem in Wieckenberg ein Gut. Von dem dort im barocken Stil angelegten Garten ist heute nur noch der Brunnen erhalten.
Auf den ersten Blick könnte die Kapelle neben dem Gut für eine Scheune gehalten werden. Und das hatte beim Bau des Gotteshauses durchaus seinen Grund: Im evangelischen Herzogtum sollte die katholische Kapelle nicht sofort als solche erkannt werden. Stechinelli selbst erlebte die Fertigstellung seiner im barocken Stil prächtig ausgeschmückten Kapelle nicht mehr. Heute werden dort regelmäßig Gottesdienste gehalten. Allerdings keine katholischen, denn die Stechinelli-Kapelle gehört zur evangelischen Gemeinde in Wietze.
Tipp:
Über die Gemeinde können auch Termine für Besichtigungen vereinbart werden. Ein Angebot, dass wir sicher gerne annehmen werden, denn mein letzter Besuch mit Besichtigung der Kapelle von innen liegt leider schon mehrere Jahre zurück.
Auch der Jakobusweg führt an der Kapelle vorbei. Pilger können sich hier einen Stempel abholen.
Bürgerreporter:in:Katja Woidtke aus Langenhagen |
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