Fußball in der Himmelskirche

Fußballübertragung in der Himmelskirche
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Am 9. Juni fand abends das erste Spiel der deutschen Mationalmannschaft bei der EM 2012 statt. Wer an diesem Abend in Wetzlar war, konnte sich das Spiel - zumindest teilweise - in einer speziell eingerichteten Kirche anschauen.
Für den Hessentag war die Hospitalkirche in Wetzlar zur Himmelskirche umgestaltet worden. Im Innenraum befand sich ein Zelt aus dünnem Stoff, welches in verschiedenen Farben beleuchtet werden konnte. Vor der Kanzel stand außer bei Konzerten, Interviews und Lesungen eine Leinwand, auf die Himmelsbilder projeziert wurden. Man konnte die Leinwand aber natürlich auch gut für eine Fußballübertragung nutzen.

Bereits am Vortage wurde morgens die Technik geprüft. Das ZDF, welches am Abend das erste EM-Spiel übertragen sollte, ließ sich nach einigen Einstellungen einwandfrei auf der Projektionsfläche anschauen. Das Signal lieferte eine Satellitenantenne, welche an der Tür hinter der Kanzel angebracht worden war.

Gegen 20:45 Uhr wurde am 9. Juni das erste Deutschlandspiel angepfiffen. Zahlreiche Besucher hatten sich vorher in der Kirche eingefunden, um sich die Übertragung anzuschauen. Man musste noch nicht einmal auf ein Bier zum Fußball verzichten - das wurde nämlich auch in der Kirche angeboten. Allerdings fehlte zunächst der Fußball zum Bier.
Beim Einschalten des Fernsehempfängers hatte sich nämlich ein unerwartetes Problem ergeben: Das Spiel wurde von der ARD übertragen - und dieses Programm ließ sich nicht richtig anzeigen. Das Bild zerbrach regelmäßig in bunte Klötzchenmuster, da möglicherweise die benutzte Videokodierung nicht vollständig von dem Empfänger verstanden wurde. Eifrige Versuche, die Empfangsparameter zu verstellen, führten zu keiner Lösung. Schließlich wurde ein Alternativansatz verfolgt, nämlich die Übertragung übers Internet. Vom Büro im Anbau bis zum an den Projektor angeschlossenen Computer wurde eine Verbindung aus Netzwerkkabeln und WLAN aufgebaut. Leider brauchte auch dies seine Zeit, und war erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit fertig.
Wegen der nicht funktionierenden Übertragung hatte sich die Kirche wieder stark geleert. Immerhin war eine nicht unerhebliche Anzahl von Besuchern geblieben. In der zweiten Halbzeit füllten sich alle Plätze wieder. Zum Glück waren in der ersten Halbzeit keine Tore gefallen, und so konnten die Kirchenbesucher den Höhepunkt des Spiels, welches mit einem 1:0 gegen Portugal endete, voll genießen.

Nach dem Spiel zogen die meisten Zuschauer recht schnell wieder ab. Die Kommentare im Gästebuch zeigten aber, dass die Fußballübertragung in der Kirche eine gute Idee war.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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