Hessentag 2012: Eröffnung des kirchlichen Angebots
Grund für den gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst war das erstmals von beiden Kirchen zusammen gestaltete Hessentagsangebot. Bezüglich der Organisation gab es zwar eindeutige Zuständigkeiten - für die Himmelskirche war die evangelische Kirche zuständig, während die Himmelstreppe und Angebote rund um den Dom unter katholischer Verwaltung waren - aber es gab ein gemeinsames Programmblatt, und auch bei den Helfern gab es keine Trennung nach Konfessionen.
Der Eröffnungsgottesdienst fand um 18 Uhr im Dom statt, welcher als eine der wenigen Simultankirchen sowohl von katholischer als auch evangelischer Kirche genutzt wird. Unter den Besuchern fanden sich auch zahlreiche Mitglieder der Stadtallendorfer Kirchengemeinde, die meist ihre noch vom Hessentag 2010 vorhandenen Wasserkirchen-Shirts angezogen hatten. Der Gottesdienst war entsprach jedoch überhaupt nicht den Erwartungen. Statt einer lockeren Eröffnung von Wolfgang Weinrich wie bei den letzten Hessentagen gab es eine eher schwermütige Veranstaltung mit Präses Dr. Nikolaus Schneider und Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst. Letzterer war auch beim katholischen Open-Air-Eröffnungsgottesdienst in Oberursel gewesen. In Oberursel machten sowohl die katholische als auch die evangelische Eröffnung Spaß, was man in Wetzlar nicht sagen konnte.
Die musikalischen Beiträge waren von unterschiedlicher Natur. Einen Lichtblick stellten auf jeden Fall die Beiträge von Dieter Falk und einem seiner Söhne dar. Weitaus stärker in Erinnerung geblieben sind jedoch die Psalmimprovisationen einer Sängerin. Diese waren zwar sicherlich eine künstlerische Leistung, aber nicht für den durchschnittlichen Kirchenbesucher geeignet, welche das ungefähr so hörenswert fanden wie ein Punk-Fan eine Volksmusik-CD.
Der Gottesdienst zog sich über anderthalb Stunden dahin. Einige Gäste hatten das Glück, vorher verschwinden zu müssen. Das waren Ministerpräsident, Oberbürgermeister und Hessentagspaar, die zur nächsten Veranstaltung mussten, sowie Dieter Falk und Sohn, die ihr Konzert in der Himmelskirche vorzubereiten hatten.
Für die Mitglieder der Stadtallendorfer Kirchengemeinde, die nachmittags mit dem Bus angereist waren, war das kirchliche Angebot an diesem Abend eher enttäuschend. Einerseits war der Eröffnungsgottesdienst im Dom kein Vergnügen gewesen, andererseits gab es leider auch nicht die Möglichkeit, zum Ausgleich die Atmosphäre der Himmelskirche zu genießen. In dieser war nämlich ab 20 Uhr das Konzert von Dieter Falk und seinen Söhnen, wodurch das Betreten der Kirche nur mit Eintrittskarte möglich war und man nicht durch die Kirche bummeln konnte.
Am Abschlussgottesdienst vom Hessentag 2012 war übrigens nichts auszusetzen - dort wurde kein ähnlich freudloses Programm geboten. Ich habe übrigens während des Hessentags mehrere andere Kirchenbesucher gefragt, wie sie den Eröffnungsgottesdienst gefunden hatten. Es hat sich jedoch niemand gefunden, der diesen gut gefunden hatte.
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Hessentag 2012
Bilder von Sören-Helge und Leif-Erik Zaschke
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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