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MGV-Chef Friedrich Noltemeyer: Neue Sänger treten nur selten bei

  • MGV-Chef Friedrich Noltemeyer
  • Foto: Friedrich Noltemeyer
  • hochgeladen von Annika Kamissek

Friedrich Noltemeyer ist der Vorsitzende des Männergesangvereins Wennigsen von 1869 (MGV). Im myheimat-Interview spricht er über die Traditionen des MGV und lädt Interessierte zu den Übungsabenden ein. Der Chor übt jeden Montag von 20 bis 22 Uhr im Vereinslokal Pinkenburg, Hauptstraße 6.

Sie sind der Vorsitzende des Männergesangvereins Wennigsen von 1869 (MGV). Was zeichnet Ihren Verein aus?

Unser Verein tritt in einer immer noch beachtlichen Stärke mit rund 35 Sängern als reiner Männerchor recht leistungsfähig und mit einem großen Repertoire auf. Die Aktiven zeigen hohe Einsatzbereitschaft bei Proben und Konzerten. Dazu gehört auch das Engagement im Vorfeld der Organisation von Veranstaltungen. Wir freuen uns über die langjährige Treue der Sänger und die Unterstützung von 120 fördernden Mitgliedern. Leider nimmt das Durchschnittsalter stark zu, und neue Sänger treten nur selten bei.

Der MGV feierte im vergangenen Jahr sein 140-jähriges Bestehen. Gibt es Werte oder Traditionen, die Sie heute noch fortleben lassen? Wenn ja, welche und wie?

Wir pflegen das traditionelle Liedgut für Männergesangvereine und sind offen für zeitgemäße Musik. Unser Laienchor genießt im Umkreis von Wennigsen Anerkennung und findet bei Veranstaltungen zahlreiche Zuhörer. Auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Traditionell richten wir das Sommerfest im Kloster und ein Adventskonzert aus. Andere Auftritte ergeben sich immer wieder neu. Jubilare werden mit Ständchen geehrt. Kontakte zu anderen Chören pflegen wir im Sängerkreis des Kreischorverbands Hannover. Mit Ausflügen und Mehrtagesreisen schaffen wir Abwechslung und kulturelle Bereicherung. Nicht zuletzt ist unser Stand auf dem Weihnachtsmarkt eine feste Größe. Man kann wohl sagen, dass der Männergesangverein einen gewissen Kultstatus für Wennigsen genießt.

Können Sie auch den Nachwuchs damit begeistern?

Jugendliche Musikfreunde sind heute anders ausgerichtet. Sie haben bessere Notenkenntnisse und suchen wohl eher die Gemeinschaft Gleichaltriger. Reifere Persönlichkeiten können aber auch ohne musikalische Ausbildung feine Leistungen erbringen. Wir werben deshalb in allen Altersklassen um ihren Einsatz. Für manchen frischen Pensionär bietet der Chor Freude in einer aktiven und belebenden Gemeinschaft. Singen macht und erhält gesund. Wir laden deshalb alle Interessenten zur unverbindlichen Teilnahme an unseren Übungsabenden auf Probe ein.

Auf welche Errungenschaften sind Sie besonders stolz?

Mit unserem Chorleiter Jacek Dutka singen wir heute bei fortgeschrittenem Alter mit 35 Sängern feiner als vor zehn Jahren.

Das letzte Jahr stand im Zeichen der Feiern zum 140. Geburtstag. Auf welche Höhepunkte dürfen sich die Wennigser in diesem Jahr freuen?

Wir werden im Juni wieder das Sommerfest im Kloster gestalten und wollen mit den Deister Hot Papas im August einen Frühschoppen in der Pinkenburg bereichern. Dazu dürfen wir im Juni dem Kneipp-Verein zum 40. Geburtstag musikalisch gratulieren.

Wo sehen Sie den MGV in zehn Jahren?

Soweit können wir jetzt noch nicht sehen. Wir hoffen aber auf ein frohes Weiterbestehen, wenn – wie in den vergangenen Jahren – doch immer wieder mal neue Herren den Weg zu uns finden. Immerhin konnten wir 2009 sechs Beitritte verzeichnen.

Mal abgesehen vom MGV: Was macht Wennigsen lebenswert?

Wennigsen gilt als Perle am Deister. Die Geschichte unseres Ortes ist geprägt vom Kloster als zentralem Ort mit der Klosterkirche. Viele Musikveranstaltungen wechseln sich dort ab. Die Infrastruktur mit Schulen, guter Verkehrsanbindung, Naturbadeanstalt und Naherholung bringt viele Gäste in unseren Ort. In Wennigsen hat man noch festen Boden unter den Füßen. Man kennt sich. Die Menschen grüßen sich auf der Straße. Wir leben in der Natur an einer besonders schönen Ecke des Deisterlandes, und wer will, kann sich schnell auch mal in den Trubel der Hauptstadt Hannover stürzen.

Und was sollte in Wennigsen besser werden?

Ich glaube, wir müssen erst einmal bescheiden sein. In der heutigen Zeit sind eher wieder Bürgersinn und die Verantwortung jedes Einzelnen für das Gemeinwohl gefordert.

Seit einem Jahr schreiben Bürgerreporter aus Wennigsen im Mitmachportal myheimat.de. Was halten Sie davon?

Es ist schön, dass die Bürger über dieses Medium mehr aus ihrer Nachbarschaft erfahren. Für uns als Verein bietet sich damit auch die Möglichkeit zur Werbung für eine gute Sache.

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