Nickys Ausrutscher
Es war zwei Tage bevor wir zu einem kleinen Urlaub aufbrechen wollten. Da fiel unserer kleinen schwarzen Stubenkatze ein, dass sie ja mal versuchen könnte, wie man sich so als Dachhase fühlt.
Es war noch sehr frisch draußen und die Dachsteine auf der Schattenseite übergefroren. Sie sprang trotzdem von unserem Fenster in der ersten Etage beim Nachbarn auf das Schuppendach und spazierte auf dem First entlang. Ich war voller Bewunderung für ihren Mut und holte sofort die Kamera um diesen Augenblick festzuhalten. Doch kaum hatte ich die Aufnahmen gemacht, verschwand sie aus meinem Blickfeld und kurze Zeit später hörte ich eine Rutschen und Krachen. Als ich im Eiltempo um das Haus rennen wollte, saß sie schon vor unserer Tür und hielt ihr linkes Vorderbein so seltsam in die Höhe. Als sie dann in Panik vor unserem Kater weglaufen wollte, klappte ihr das Bein immer weg und sie fiel dauernd auf die Schnute.
Da konnte nur noch der Tierarzt helfen! Der diagnostizierte einen Ellen- und Speichenbruch!
So kam unsere Nicky zu einem winzigen Plättchen in ihrem dünnen Beinchen und zwei Wochen "Eingesperrt-sein" in einem Zimmer ohne Klettermöglichkeiten. Jetzt ist sie schon wieder recht unternehmungslustig, aber das Bein mag sie noch nicht so recht belasten. Außerdem ist es ein klein wenig krumm, weil nur einer der Knochen geplattet werden konnte und der andere so zusammen wachsen muss.
Und in einem Jahr kann die Platte dann entfernt werden.
Ob sie daraus lernen wird?
Ich glaube nicht! Denn erst heute saß sie vor dem Fenster und schaute schon wieder sehnsüchtig zum Dach hinüber, wo sich die Rotschwänzchen tummeln.
Bürgerreporter:in:Dagmar Siegmann aus Wennigsen |
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