Auf Spurensuche - Historische Gedenk – und Grenzsteine im Ost-Deister
Eine Wanderung durch den Forst der Freiherren Knigge
in Wennigsen/Bredenbeck
Der Deister
ist immer ein Erlebnis für Wanderer, insbesondere, wenn man sich auf Spurensuche begibt, um historische Gedenk- und Grenzsteine zu erkunden.
Von Bad Nenndorf an der Bundesstraße 65 im Nordwesten bis zum Steinkrug/Wennigsen an der Bundesstraße 217 im Südosten erstreckt sich der Deister über eine Länge von ca. 23 Kilometern und misst eine Fläche von mehr als 90 Quadratkilometern.
Der sogenannte „Große Deister“ liegt überwiegend in der Region Hannover, aber auch im Landkreis Hameln-Pyrmont und Landkreis Schaumburg.
Historische Gedenksteine
Historische Grenzsteine
In diesem definierten Gebiet findet man mehr als 100 historische Gedenksteine und fast ebenso viele historische Grenzsteine.
Der Deisterkamm war schon in germanischer Zeit Grenzgebiet, hier waren die Schnittpunkte von drei Gaugrenzen, die zum Teil noch als Kreis- und Regionsgrenzen vorhanden sind.
Den ältesten Gedenkstein aus dem Jahr 1583 (Wettbergstein) findet man auf dem Taubenberg nahe Luttringhausen/Nettelrede und den jüngsten Gedenkstein aus dem Jahr 2019 findet man in Wennigsen bei „Müllers-Höh“ nahe dem Deisterkamm (Kurt Müller-Stein).
Autoren haben über die Gedenksteine geschrieben
Mehrere Autoren haben sich in den letzten Jahrzehnten mit den Gedenk – und Grenzsteinen im Deister beschäftigt, diese mit historischem Hintergrund beschrieben und publiziert.
Auf dem Schwarzen Weg von Bredenbeck zum Taternpfahl
Spurensuche auf dem Wanderweg
Nicht immer findet man diese historischen Steine direkt am Rand der Wirtschafts- und Wanderwege, deswegen ist Spurensuche angezeigt.
Die Wandertour ist ca 10 Kilometer lang
Besonders viele interessante Gedenk- und Grenzsteine sowie historische Plätze findet man auf dem nachfolgenden Wanderweg von Bredenbeck/Wennigsen zum Taternpfahl (Deisterkamm - Hannoversche Heerstraße) und zurück über den Deisterkamm zum Steinkrug/Wennigsen. Auf dem beschriebenen Wanderweg findet man auch viele Relikte (Bergehalden und Pingen) des Steinkohlebergbaus aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Besonders im Fokus der Wanderung steht der „Schwarze Weg“ von Bredenbeck zum Taternpfahl. Dieser Weg diente früher der Kohleabfuhr und war durch heruntergefallene Kohlestücke schwarz, deshalb der Name „Schwarzer Weg“. Auf diesem Weg brachten früher auch die „Söltjer“ aus Münder ihr „weißes Gold“ das Salz bis nach Hannover.
Rastplatz Taternpfahl: auf dem Deisterkamm Hannoversche Heerstraße eine ganz alte Deisterquerung
Die Wandertour ist ca. 10 Kilometer lang und mittelschwer; Wanderschuhe sind angebracht. Für eine Rast mit „Rucksackverpflegung“ stehen mehrere Bänke am Wanderweg und die Hütte am Taternpfahl zur Verfügung.
Die Tour kann man an der Deisterwanderkarte am Steinkrüger-Weg Wennigsen/Bredenbeck (nahe Ruheforst) beginnen, oder an der Wanderkarte Wennigsen/Steinkrug (nahe Hotel Steinkrug an der B217).
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man den Ausgangspunkt der Tour Wennigsen/Steinkrug erreichen (Busverbindung Wennigsen-Springe / Springe-Wennigsen mit S-Bahn Anschluss in Wennigsen, Völksen oder Springe).
Einkehrmöglichkeit gibt es ggf. im Hotel Steinkrug (Öffnungszeiten beachten).
Quellen: Der Deister (Wüllner), Gedenksteine im Deister (Klapproth), Groth, Schaper, Schickhaus (Spuren der Salzsieder Calenberger Zeitung 05/2008)
Der Deister Natur, Mensch, Geschichte; Bredenbeck Gustav Gewecke = 1969/1970
Wanderweg im Ost Deister = von Fritz Lauenstein / Winfried Gehrke 2021
(Wennigsen)
Gedenk- und Grenzsteine am Wanderweg
1 Beerstein (im Ruheforst)
2 August-Anina Knigge Stein
3 Kreuzung Brandweg
(ehem. Gleisweg und
Bremsberg)
4 Alter Lokomotivbrunnen
(Rastplatz)
5 Adams Ruh (Rastbank)
und Sölterquelle
6 Taternpfahl (Rastplatz)
7 Grenzsteine auf dem
Kammweg
8 Alter Feuerturm
9 Gaußstein “Deister I“
10 Streitbuche mit Rastbank
(Blick ins
Calenberger Land)
11 Marienplatz *
12 Mensing’sche Steinbrüche
13 Fünf- Buchen- Platz (Rastplatz)
14 Schnückestein auf einer Bergenhalde mit Pinge
15 Waldfriedhof (privat) der Familie Knigge
* der Marienstein(Platz) ist je nach Vegetation im Bestand schwer zu finden
Danke für diesen ausführlichen "Deisterbericht", Winfried! Gruß Uwe