Autofahrerfrust in Weißenfels!
Zu Zeiten, als Weißenfels noch keine gut ausgebaute Umgehungsstrasse hatte, meldete der Verkehrsfunk des öfteren als Empfehlung, "Umfahren sie Weißenfels großräumig". Anno 2010 könnte die Empfehlung wieder zur Realität werden.
Seit Herbst 2009 ist die viel befahrene B 87 im Bereich Käthe-Kollwitz- und Langendorfer Strasse komplett gesperrt. Diverse Leitungen sind zu ersetzen. Da allerdings noch kein Ende abzusehen ist, wird die Baumassnahme wohl bald ihren 1.Geburtstag feiern können. Seit einigen Tagen ist nun auch der, nicht minder befahrene, Knoten nach Langendorf komplett gesperrt. Vorsichtige Schätzungen sprechen hier von einer rund 10 wöchigen Sperrung. Die Umleitung sorgt für zehn Kilometer mehr auf dem Tachometer aller Anlieger, die nach Langendorf wollen. Der Parkplatz am Schwedenstein schreitet auch mit großen Schritten auf den Jahresgeburtstag zu. Die in den örtlichen Medien publizierten Freigabetermin werden in regelmässigen Abständen weiter nach vorne verlegt. Ein Ende ist auch hier nicht abzusehen.
Anwohner des Weißenfelser Wohngebietes rund um den Holländer konnten bisher ihre Wohnungen über die Heinickestrasse erreichen. Auch hier ist nun die Strasse dicht und es bedingt einen Umweg durch das Wohngebiet am Kugelberg mit einigen Kilometern mehr Fahrtstrecke. Der abfließende Verkehr aus diesem Wohnbereich konnte bis vor einiger Zeit über die Luise-Brachmann-Strasse wieder zur Käthe-Kollwitz-Strasse gelangen. Seit acht Wochen ist auch diese Strasse komplett dicht. Die Ausbesserung von Strassenschäden ist der Grund für die lange Sperrung. Wer sich die Baumassnahme einmal näher betrachtet, gewinnt den Eindruck, das hier nicht gerade auf Zeit gearbeitet wird. Damit noch nicht genug, auf den Umleitungsstrecken rund um den Kugelberg werden weitere Baustellen eingerichtet und der Verkehr noch mehr behindert. Treffen sich Busse der Regionalen Verkehrsgesellschaft mit Lieferfahrzeugen, gibt es wegen der schmalen Strassen gar kein Durchkommen mehr. Von der Belastung der Wohngebiete durch Lärm und Abgase noch gar nicht zu sprechen.
Sicherlich ist es notwendig, Strassen auszubessern und Versorgungsleitungen zu erneuern, aber wo bleibt die Planung und zeitnahe Arbeit an den Baustellen? Alles auf den langen Winter zu schieben ist wohl doch etwas einfach. Dazu kommt noch, das Baustellen, wie z.B. die wegen eines Wasserrohrbruches nun ebenfalls gesperrte Friedrichstrasse nicht einmal mehr Hinweise auf die Umleitungsstrecke erhält. Es sind nun mal nicht nur einheimische Autofahrer die unser Weißenfels besuchen. Es reicht einfach nicht, nur ein Schild aufzustellen, das die Strasse gesperrt ist.
Wer denkt an die Einzelhändler in Langendorf? Wie geht das Revier der Polizei mit der Sperrung um? Selbst der große Einkaufsmarkt im Gewerbegebiet Käthe-Kollwitz-Strasse merkt bereits die fehlende Durchfahrtsmöglichkeit an der B 87. Die Umleitungsstrecke von und nach Langendorf ist bereits weit vor der Sperrung der B 87 in der Diskussion gestanden und zeigt sich in einem äußerst schlechten baulichen Zustand. Nun rollen nicht nur PKW dort lang sondern auch schwere LKW´s und Busse. Hätte man die Strasse nicht vorher ausbessern können, bevor man diese als Umleitungsstrecke benutzt? Auch hier scheint die blose Herabsetzung der Geschwindigkeit auf 30 km/h keine gute Lösung.
Nicht nur Autofahrer sehnen den Tag herbei, an dem die Langzeit-Baustellen beendet sind. Aber auch danach wird es wieder Baustellen geben, die von den Autofahrern Geduld, Nerven und zusätzliches Geld erfordern.
Bürgerreporter:in:Tom Scheidt aus Weißenfels |
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