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Respekt statt Rassismus: Eine erste Bilanz

Seit sechs Monaten ist die IG Metall dabei: Bei der Initiative "Respekt - Kein Platz für Rassismus". Mit riesigem Erfolg. Rassismus am Arbeitsplatz ist in vielen Betrieben zum Gesprächsthema geworden. Und nun gibt es 100 neue Botschafterinnen, die etwas zu sagen haben.
Hoeneß, Kerner, Klopp: Das waren bislang drei von hundert prominenten Botschaftern der Initiative "Respekt". Jetzt gibt es hundert weitere, und zwar allesamt Frauen. In dem neuen Buch "Respekt: 100 Frauen - 100 Geschichten" berichten sie über ihre Erfahrungen mit Rassismus, Sexismus oder Homophobie. Das Buch gibt es ab Mitte Oktober im Buchhandel. Zum Beispiel machen Bärbel Schäfer, Lisa Fritz und Sarah Wiener mit. Und: Es sind auch 30 Metallerinnen dabei, die sich an ihrem Arbeitsplatz für Respekt, Anerkennung und Toleranz innerhalb der Belegschaft einsetzen.

Metallerinnen haben was zu sagen
Zum Beispiel Dagmar Fabian. Sie ist Betriebsrätin bei CWS-boco Deutschland GmbH in Bochum und ist davon überzeugt, dass man gegen jegliche Art von Diskriminierung im Betrieb vorgehen muss. "Als textiler Dienstleister haben wir einen hohen Anteil an weiblichen Mitarbeitern im gewerblichen Bereich. Wir sind multikulturell und haben alle gelernt, respektvoll miteinander umzugehen - egal welche Nationalität, welche Religion oder welcher Bildungsstand. Ich persönlich habe Respekt vor der Arbeitsleistung jedes Mitarbeiters." In dem Buch schildert sie außerdem, wie wichtig es ist, von Vorgesetzten respektvoll behandelt zu werden.
Die Metallerinnen erzählen in Interviews also ungefiltert aus ihrem Arbeitsleben.

"Respekt" ist nah dran an den Menschen
Über 1500 Respekt-Schilder hängen nun schon an Firmeneingängen, in Werkhallen oder in Kantinen. Es ist das Symbol für einen toleranten Umgang miteinander: An diesen Orten ist kein Platz für rassistische Sprüche. In den Betrieben haben bislang 230 000 Menschen bei Aktionen mitgemacht. Warum ist die Initiative so erfolgreich? Es ist kein Wunder, dass gerade am Arbeitsplatz das Interesse für das Thema groß ist. Bertin Eichler, der Hauptkassierer der IG Metall und ebenfalls Respekt-Botschafter, fasst zusammen: "Nirgendwo sonst kommen im täglichen Leben so viele Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur zusammen wie in der Arbeitswelt." Auf einer Pressekonferenz in Berlin am 21. September ergänzte er: "Wir wollen einen respektvollen Umgang auf allen Hierarchiestufen - sowohl bei den Mitarbeitern untereinander als auch von Vorgesetzten gegenüber ihren Mitarbeitern und damit natürlich auch gegenüber ihren Leistungen." Das zeigt: Das Thema Respekt ist nah dran an den Menschen.
Im Rahmen der Pressekonferenz, die im IG Metall-Bildungszentrum Berlin stattfand, ließ es sich Schulleiter Udo Schmode nicht nehmen, das Respekt-Schild zusammen mit Berin Eichler über dem Haupteingang anzubringen.

Und es geht weiter
Auf der Pressekonferenz hat die IG Metall nicht nur Bilanz gezogen, sondern auch Hinweise gegeben, wie es weitergeht. Fest steht schon, dass es auf der Frankfurter Buchmesse am 16. Oktober einen Respekt-Tag geben wird mit einigen der prominenten Botschafter. Dort dürfen Besucher dann auch schon in das neue Buch "Respekt: 100 Frauen - 100 Geschichten" reinschauen.
Die IG Metall wird das Thema weiter mit Leben füllen. Es wird viele weitere Aktionen, Seminare für die aktiven Mitglieder sowie ein Schwarzbuch Rassismus geben. Und man darf vermuten, dass das Lied "Die Lösung heißt Respekt" von der Soulsängerin Kaye-Ree zum weiteren Respekt-Song neben "Viel zu tun" wird. Und übrigens: Ab November wird Sandra Minnert neue Schirmherrin der Initiative. Die ehemalige Fußball-Nationalspielerin löst damit Steffi Jones ab.

mehr Infos: http://www.respekt.tv

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