Kreistags- und Stadtratsentscheidungen für Gutachten zum Haltepunkt der Y-Trasse sind fatale Signale zum Leidwesen der Region
Stellichte, 28. Mai 2010
Pressemitteilung der Bürgerinitiative
„Bürger für Umwelt“ e.V.
Kreistags- und Stadtratsentscheidungen für Gutachten zum
Haltepunkt der Y-Trasse sind fatale Signale zum Leidwesen der
Region
Mit großem Unverständnis reagiert die Bürgerinitiative „Bürger für Umwelt“ e.V.
auf die Entscheidung von Kreistag und Ratsgremien im Landkreis SFA, eine
„Potentialanalyse zur Errichtung eines Haltepunktes an der geplanten Y-Trasse“ zu
beauftragen. Das In-Aussicht-Stellen eines Haltepunktes im Raum Walsrode stellt
lediglich einen verzweifelten Versuch der Planungsträger dar, dass inzwischen stark
umstrittene Bauprojekt gänzlich vor dem Untergang zu bewahren. Die ohnehin
äußerst geringen Fahrzeitgewinne von nur wenigen Minuten eines Neubaus würden
durch einen Haltepunkt vollends aufgezehrt. Auch beim aktuellen Primat des
Güterverkehrs ist ein Haltepunkt unvereinbar mit den Zielstellungen. Schließlich ist
die Bevölkerungsdichte der Region hinlänglich bekannt, sodass ein teures
Gutachten keine weiteren Erkenntnisse bringen wird. Die Beauftragung der
„Potentialanalyse“ ist als Zustimmung für das fatale Prestigeprojekt zu werten.
Daran ändern alle anderslautenden Bekundungen nichts. Für die Region
erforderliche Investitionen wie eine aussichtsreiche weitere Stärkung des
Personennahverkehrs und weitere logistische Vorteile rücken damit in weite Ferne.
Die Entscheidungen der Kommunalräte erweisen den Bewohner damit einen
Bärendienst. Im Nachbarkreis Rotenburg (Wümme) hat man diese
Fehlentwicklungen längst erkannt. So hat der zuständige Ausschuss des Kreistages
einstimmig die Streichung der Y-Trasse aus dem Regionalen
Raumordnungsprogramm des Landkreises empfohlen. Grund sind die
unakzeptablen, langfristigen Einschränkungen in den Entwicklungschancen der
Gemeinden, die mit dem Festhalten am sinnlosen Großprojekt verbunden sind.
Grundlage ist ein Rechtsgutachten der Universität Münster, das erhebliche
rechtliche Zweifel an dem sich in die Länge ziehenden Planungsverfahren
festgestellt hat. Das fatale Großprojekt ist somit klar auf dem Abstellgleis
angekommen. Und dort gehört es auch hin.
Statt den Nahverkehr zu fördern, werden immer mehr Strecken ausgedünnt oder stillgelegt. Die Strecken, die noch bedient werden, werden oft mit alten Zügen bestückt und fahren oft unpünktlich. Am Bedarf wird sich überhaupt nicht orientiert.
Vorschlag für die Bahn:
Stattdessen sollten dort vielleicht kürzere Züge (nach Bedarf) und schnelle Verbindungen angeboten werden.
Durch "Metronom" sind viele Strecken wieder attraktiv geworden. Guter Service, gutes Angebot für die Mitnahme von Rädern usw.
Fragt sich, was wird, wenn die Bahn wieder dort das Sagen hat.