Zu "süßlich" für Walsrode
Zugegeben: Die Statue befindet sich nicht im Blickfeld der Gottesdienstbesucher. Erst beim Verlassen der Kirche „St. Maria vom Heiligen Rosenkranz“ fällt die historische Herz-Jesu-Figur auf, die sich in einer Nische der hinteren Wand befindet, und mancher meint, diese Darstellung des blondgelockten, blauäugigen Christus, der auf sein blutverschmiertes, offenes Herz zeigt, passe nicht in die Zeit. Die künstlerische Umsetzung der einst hochgeschätzten Herz-Jesu-Frömmigkeit stoße heutzutage weitgehend auf Unverständnis und sei viel zu „süßlich“ für Walsrode.
Im 19. Jahrhundert hatte die Herz-Jesu-Frömmigkeit einen starken Aufschwung erfahren, und Papst Leo XIII. Hatte 1899 per Enzyklika Annum sanctum sogar die ganze Welt dem Herzen Jesu geweiht. Im Laufe der Jahrzehnte und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlor die Herz-Jesu-Frömmigkeit weiter an Boden. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts erfuhr die Herz-Jesu-Verehrung kaum neue Impulse, wenn auch durch Papst Johannes Paul II. der kirchliche Akzent verstärkt auf die Barmherzigkeit Gottes gesetzt wurde.
Zur katholischen Kirchengemeinde „St. Maria vom Heiligen Rosenkranz“ gehören neben der Pfarrkirche in Walsrode auch die Kirchen „St. Maria von den Sieben Schmerzen“ in Bad Fallingbostel, „Heilig Geist“ in Bomlitz-Benefeld sowie „Herz Jesu“ in Visselhövede.
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.