CSU Vorstand verjüngt Jahreshauptversammlung 2013 – Motto: „mitnand“
Vachendorfer CSU Vorstand verjüngt
Jahreshauptversammlung 2013 – Motto: „mitnand“
Walch – „kein Ankündigungspolitiker“
Bei der Jahreshauptversammlung in Vachendorf klärte Sigi Walch die Frage "Wer ist eigentlich dieser junge Walch" und hinterließ dabei nicht nur einen symphatischen, sondern auch einen sehr kompetenten Eindruck. Er berichtete von seinem bisherigen Lebensweg und von seinen Zielen. „Ich bin kein Ankündigungspolitiker.“ sagte Walch und erklärte, dass er sein Ziel konsequent verfolgen wird. „Ja, ich will Landrat werden und werde alle Kraft darauf verwenden.“
Ponath begrüßte ganz besonders Bettina und Jochen Nistler von der Vachendorfer Kunstwerkstatt Kesslfligga, die ihre Liederkugel dabei hatten. Mit der Aktion „Liederkugel“ nehmen die Kesslfligga an den oberbayerischen Kulturtagen im Juli teil und machen so Vachendorf bekannt. Zuletzt berichtete der Bayerische Rundfunk über das Volkslied-Projekt.
Nach dem Totengedenken erklärte Walter Ponath, dass dieses Jahr für die Vachendorfer CSU unter dem Motto – „mitnand“ gestellt wird. Deshalb habe er auch die Kesslfligga eingeladen, deren neuestes Programm „mitnand“ ihm die Idee geliefert hatte. Und so begannen die Kesslfligga die Versammlung mit dem Eröffnunsglied „Bayern reparieren“.
In seinem Vorstandsbericht erinnerte der Vorsitzende an die Veranstaltungen im letzten Jahr. Seit Jahren beteiligt sich der Ortsverband beim Vachendorfer Ferienprogramm. Im Sommer lud der Ortsverband zu einer Eintages-Motorradtour nach Tirol ein. Und im Juli veranstaltete die Vachendorfer CSU zusammen mit dem Wirt im Saal des Gasthauses zur Post unter dem Namen „Post-Rock“ ein Rockkonzert mit Tanzmöglichkeit. Den Jahresabschluß bildete eine Adventsfeier im Vachendorfer Schwimmbad. Dazu gab es 2012 etliche Stammtische, abwechselnd bei allen 4 Wirten.
Für 2013 konnte Ponath wieder Stammtische und Aktionen ankündigen. So wird es am 11. Mai ein „Post-Rock II“ mit Tanz geben. Die Coverbands „MG DOKL“ aus Vachendorf und „Munich Take 4“ aus dem Münchner Umland spielen dann Rockmusik aus den 60ern bis in die 90er und einige aktuelle Stücke. Es soll auch wieder mindestens einen Motorradausflug geben. Und Markus Kaiser will zusammen mit Magdalena Fischer auch wieder im Ferienprogramm aktiv werden. Ponath wies darauf hin, dass im September mit der Landtagswahl und der Bundestagswahl zwei wichtige Wahlen anstehen und merkte an, dass es gleich danach mit Vollgas auf die Kommunalwahlen am 16.03.2014 zugehe.
Bei den internen Neuwahlen im Vachendorfer CSU Ortsverband gab es keine großen Änderungen. Walter Ponath bleibt Ortsvorsitzender. Als Stellvertreter wurden Magdalena Fischer, Alois Hartl und Rudi Grichtmaier gewählt. Markus Kaiser wurde im Amt als Schatzmeister und Barbara Lindner als Schriftführerin bestätigt. Beisitzer sind Hans Wimmer, Florian Kolb, Jean Stodden, seit 1991 Manfred Kaiser und wieder dabei 2. Bürgermeister Herbert Bischof.
Außerdem wurden 3 Delegierte und 3 Ersatzdelegierte gewählt, die sich alle aus dem Vorstand rekrutieren. Als Kassenprüfer wurden durch die Versammlung Norbert Fröhner und Hans-Peter Kurth berufen.
Als Gast war auch Annemarie Funke aus Bergen in das Gasthaus zur Post gekommen. Sie ist Betriebswirtin, Wirtschaftsfachwirtin und Bilanzbuchhalterin. Die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Traunstein berichtete mit Herzblut über die wichtige Arbeit und die Schwerpunktaufgaben des Bezirks Oberbayern. Der Bezirk fördert die Brauchtumspflege, die Erhaltung der Natur und hat seine Hauptaufgaben im sozialen Bereich. Dafür sind im Haushalt des Bezirks Oberbayern immerhin 1,1 Mrd. Euro eingestellt. In 33000 Fällen leistet der Bezirk Hilfe bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und in 12000 Fällen Unterstützung bei der Pflege. Durch ihre Arbeit bei der Lebenshilfe wurde deutlich, dass Annemarie Funke den notwendigen Einblick in die Arbeit im Bezirkstag hat. Funke gab zu erkennen, wie sehr sie engagiert ist. Im Bereich der Jugendhilfe knüpfte Funke den Faden zum Landratsamt und gab damit Sigi Walch das Stichwort.
Walch berichtete aus dem Kreistag, dass der Haushalt einstimmig und ohne Neuschulden beschlossen worden ist. „Es ist keine Alternative, Schulden zu machen.“ Im Zentrum des Haushalts liege der Etat für die Jugendhilfe. Mit 14 Millionen Euro stellt der Bereich den größten Anteil im Haushalt des Landratsamtes dar. Innerhalb weniger Jahre explodierten diese Kosten für die Jugendhilfe von 8 Millionen auf den jetzigen Betrag. Der Jugendhilfeausschuss liegt Walch sehr am Herzen. Hier muss man ansetzen. Nicht alleine wegen der Kosten, sondern hauptsächlich wegen der Sorge um die heranwachsenden Menschen. Eine Sozialraumorientierung soll helfen, Lösungen im Bereich der Jugendhilfe zu erarbeiten. „Ziel muss es sein, das System so weit zu verändern um mehr Prävention zu schaffen, anstatt als Reparaturwerkstatt zu agieren!“ so Walch.
Noch gibt es im Landkreis eine leicht positive Entwicklung der Einwohnerzahl. Damit das so bleibt, braucht es eine funktionierende Infrastruktur. Wer eine Abwanderung aus dem ländlichen Raum verhindern will, der muss auch die wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis weiter fördern. Und das bedeutet auch Ausbau von Straßen. Mit schnellem Internet alleine läßt sich das nicht in den Griff kriegen. Walch: „Ich habe jedenfalls noch nie gehört, dass jemand über das Internet an seinen Arbeitsplatz gekommen ist.“ Natürlich müsse man aber gerade im DSL-Ausbau künftig Gas geben, da sich große Chancen für den ländlichen Raum böten. „Es darf nicht heißen Internet STATT Straßen, sondern Internet UND Verkehrsinfrastruktur.“ Zudem betonte Walch die Wichtigkeit eines guten öffentlichen Personennahverkehrs für die Region.
Die Kesslfligga spielten dann das Lied „Heing“ (Heu zusammenrechen) und die Versammlung sang eifrig mit. In dem Lied geht es um die Genügsamkeit und ein Leben in Zufriedenheit – ohne Schulden.
In der anschließenden Diskussion kamen viele Themen auf den Tisch. Immer wieder stand dabei die Familie im Mittelpunkt. Jean Stodden beklagte, dass Kinderkrippe und Kindergarten im Jahr mehrere Wochen geschlossen haben. Soviel Urlaub, wie junge berufstätige Eltern zum Betreuen ihrer Kinder bräuchten, kann kein Arbeitgeber gewähren. Hier müssten Notdienste eingerichtet werden. Alois Hartl meinte, aus seiner Sicht sei es optimal, wenn die Kinder von den Eltern betreut werden könnten. Josef Mayer betrachtete mit Sorge, dass die Kinder immer mehr den neuen Medien verfallen und es manche Eltern gibt, die scheinbar mit der Erziehung überfordert sind. Daher plädiere er für eine Ganztagesbetreuung in der Schule. Diese sollte dann aber verpflichtend für alle gelten, weil sich die „Freiwilligen“ sonst „bestraft“ fühlen könnten. Durch die Ganztagesbetreuung ließe sich der Medienkonsum ein wenig eindämmen und Bildung vermitteln. Hausaufgaben müssten dann wegfallen. Die Debatte verlief recht intensiv und es zeigte sich, dass es für jede mögliche Lebensgestaltung Befürworter geben kann. Am Ende war man sich aber einig, dass der Staat den Menschen nicht aufzwingen darf, wie sie ihr Leben zu gestalten haben. Wer will oder muss, der soll staatliche Angebote in Anspruch nehmen. Wer aber will und kann, der soll die eigene Betreuung der Kinder in den Vordergrund stellen. Josef Fischer brachte es auf den Punkt: „Windeln wechseln ist eine Ehrenaufgabe von hohem Wert“.
Einige weitere Themen wurden diskutiert. So löste sich die Versammlung erst spät auf. Zum Schluß sangen die Kesslfligga noch das finnisch-bayerische Stück „Ystävä – Freind“ .
Bürgerreporter:in:Rund um Vachendorf aus Vachendorf |
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