Unterschleißheim gegen Garching

Stadt lehnt Biomasseheizkraftwerk der Nachbarn in Garching ab

027.12.09|München NordFacebook Münchner Merkur

Unterschleißheim - Kein gutes Zeugnis stellt die Stadt Unterschleißheim der Nachbarstadt Garching aus, wenn es um das geplante Biomasse-Heizkraftwerk geht.
In der jüngsten Stellungnahme ist von unzureichenden Unterlagen die Rede, die zu wenig Aussagen darüber enthielten, welche Folgen die Energieversorgungsanlagen nordwestlich von Hochbrück für die Stadt Unterschleißheim haben könnten. Die Stadträte lehnen das Projekt daher ab.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Stadt Unterschleißheim die Garchinger Pläne missbilligt. Und auch diesmal geht es in weiten Teilen um formale Aspekte. Wer die Unterschleißheimer Stellungnahme liest, muss den Eindruck erhalten, die Garchinger Verwaltung mache bei der Bauleitplanung des Biomasse-Heizkraftwerkes, das im Zuge des Geothermie-Projektes entstehen soll, einen Fehler nach dem anderen.
So fehlten „sämtliche Aussagen“ darüber, wie sich Immissionen auf angrenzende Gebiete wie Lohhof Süd und das Gewerbegebiet „Hartwiesen“ auswirken würden. Die Stadt Garching verletzte das „Gebot der Konfliktbewältigung“, ist zu lesen, wenn sie diese Probleme in ein nachfolgendes immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren verlagere.
Garching führt derzeit die notwendigen formalen Schritte durch, Planer und Betreiber der Geothermieanlage und des Biomasse-Heizkraftwerkes ist jedoch das Unternehmen „Energiewende Garching“, zu dessen Teilhabern, neben Garching die Firma „AR Recycling“ und der Stromkonzern „Eon“ zählen. In dem Heizkraftwerk will der Betreiber Altholz verbrennen und so Strom erzeugen. Kritiker befürchten erhebliche Schadstoff-Belastungen für die Umwelt, da als Energieträger Gebrauchshölzer verwendet werden sollen, die den Kategorien A I und II angehören. Diese sind entweder unbehandelt oder wurden beschichtet, verleimt oder lackiert. Sie sind nicht mit Holzschutzmittel behandelt.
Dennoch: Die Stadt Unterschleißheim kann sich für die Anlage nicht erwärmen, zumal sie negative Auswirkungen auf das 300 Meter nördlich gelegene FFH-Gebiet „Mallertshofer Holz mit Heiden“ befürchtet. Diese habe Garching in keiner Weise berücksichtigt, ja sogar eine Aufstellung der Belastung

Bürgerreporter:in:

Robert Lutz aus Unterschleißheim

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