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Leserbrief von Werner Klein

Dem Lohhofer Anzeiger entnommen

Flughafen München geplante 3. Start- und Landebahn

Seit 2005, als das Vorhaben einer 3. Start- und Landebahn
über die Medien erstmals als konkrete Planung der
Flughafengesellschaft publiziert wurde, werden Oberund
Unterschleißheim, entgegen den offiziellen Flugrouten
zunehmend überflogen. Die Flughafengesellschaft
zielt seither offenbar darauf ab, die Bevölkerung langsam
an diesen Zustand zu gewöhnen, wohl schon im Vorgriff
auf die geplante 3. Start- und Landebahn, mit dem entsprechend
erhöhten Flugverkehr. Betroffen sind über
38.000 Bürger allein in diesen beiden Gemeinden. Inzwischen
kann man nicht mehr bei offenem Fenster schlafen,
weil die Überflüge zum Teil bis nach Mitternacht
stattfinden. Neu zugezogenen Mitbürgern fällt das nicht
besonders auf, weil sie es ja nicht anders kennen.
Es wird höchste Zeit, dass sich die Bürgermeister und
Gemeinderäte dieser Kommunen im Interesse ihrer Bürger
mit gemeinsamen, massiven Beschwerden und
Aktionen dagegen wehren.
Auffällig ist, dass die Befürworter der 3. Start- und Landebahn
ausschließlich wirtschaftliche Argumente anführen
(internationales Drehkreuz, Wirtschaftswachstum der
Region, Job-Motor u. ä.), obwohl allzu optimistische Prognosen
durch die globale Wirtschafts- und Finanzmarktkrise
mittlerweile als Wunschdenken entlarvt sind. Auch
werden die entsprechenden Passagen des jüngsten
Hamburger Gutachtens (HWWI) von den Befürwortern
einseitig durch die rosarote Brille gesehen.
Für die betroffene Wohnbevölkerung (immerhin über
500.000 Menschen der Landkreise in der näheren und
weiteren Umgebung des Flughafens) sind jedoch
existenzielle Werte, wie Umweltschutz, Klimaschutz,
Gesundheitsschutz und Lebensqualität mindestens
genauso wichtig. Diese Werte werden von der Flughafengesellschaft
und von einseitig orientierten Politikern grob
missachtet. Das von der Flughafengesellschaft verfolgte
Wachstum um jeden Preis ist gnadenloser Egoismus,
ohne Rücksicht auf die Menschen in der Region.
Der Bevölkerung und den Medien werden selektiv
berechnete, abstrakte Lärmwerte als Alibi und Beruhigungspille
präsentiert. Vom Feinstaub und den gesundheitsschädlichen
Giftstoffen, die durch Millionen Tonnen
verbrannten Kerosins vom Himmel regnen und vom Wind
in alle Richtungen verfrachtet werden, spricht leider niemand
mehr. Es geht aber nicht nur um Lärm, sondern
auch um toxische, krebserregende Stoffe, wie z. B.
Dioxin und PAK. Flugzeugabgase sind weitaus schädlicher
als Autoabgase. Flugzeuge haben auch keinen Kat
und keinen Rußfilter.
Kürzere und häufigere Start- und Landeintervalle werden
das nördliche Umland noch mehr mit Lärm und giftigen
Schadstoffen zumüllen. Auch Gemeinden, die bisher
relativ wenig überflogen werden, werden bei Realisierung
des Vorhabens künftig stark betroffen sein, weil die Flugrouten
aus Sicherheitsgründen in die Fläche ausgeweitet
werden müssen. Die geplanten Flugrouten werden
geschönt dargestellt. Gemeinden, die glauben, sie würden
durch die 3. Start- und Landebahn relativ wenig tangiert,
wie vielleicht bisher auch, werden dann ein böses
Erwachen erleben.
Der betroffenen Bevölkerung bleibt nur die Hoffnung,
dass maßgebliche Politiker und die wichtigen Entscheidungsträger
den einseitigen Tanz ums goldene Kalb
„Größenwachstum, Macht und Geld“ beenden und sich
endlich wieder auf die wichtigen Werte und ihre Verantwortung
für alle Menschen besinnen.
Werner Klein, Unterschleißheim

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5 Kommentare

Mich regt schon immer auf, wenn sich am Wochenende ein Flieger verfliegt und im Tiefflug den Weg sucht.

Ich will die Piloten gar nicht von Angesicht zu Angesicht kennen.

Hier "kämpft" eine ganze Region gegen eine 3. Startbahn und dann kommt ein wahrscheinlich nicht Betroffener und vergleicht den Bericht mit einem Bericht aus der Bild-Zeitung.
Wir sind hier Laien und wehren uns gegen Lärm, Dreck und Giftstoffe und sind keine lügenden Politiker. Die betroffene Region möchte nur etwas besser Leben und Denkt dabei auch an die Kinder.

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