BIT kämpft weiter!
Bürgerinitiative „Bahn im Tunnel“ (BIT) e.V.
BIT kämpft weiter
Die Vorlage des nunmehr endgültigen Gutachtens zu der
Frage der Flughafenanbindung an den Münchner Hauptbahnhof
auf der Schiene, das der Bayer. Verkehrsminister
am 23.November 2009 der Öffentlichkeit präsentierte, ist
von der BIT mit großer Enttäuschung aufgenommen worden.
Die BIT, die seit 1990 unbeirrt für die Idee einer Untertunnelung
in den Gemeinden Ober- und Unterschleißheim,
Eching und Neufahrn kämpft, wenn der viergleisige Ausbau
der Strecke der S1-S-Bahn kommt, sieht ihre Befürchtungen
weit übertroffen. Es hat sich zwar bei der Frage der
Express-S-Bahn die sog. Osttrasse aus Kosten- und
sonstigen Gründen, für die auch der Oberbürgermeister
der Landeshauptstadt Christian Ude massiv eingetreten
ist, durchgesetzt, jedoch wird der Münchner Norden auf
der Trasse S1 ebenfalls massiv unter Zunahme des Schie-
nenverkehrs zu leiden haben. Nach dem Gutachten soll
vermehrt der Güter- und Fernverkehr über die Strecke
Ober- und Unterschleißheim abgewickelt werden, dazu
soll in Oberschleißheim ein Überholgleis gebaut werden,
und das alles ohne zusätzlichen Lärmschutz, ohne Tunnellösungen
in den betroffenen Gemeinden, ohne zusätzliche
technische Vorkehrungen bei den Schrankenschließungen.
Das heißt, dass die anwohnende Bevölkerung in den
Gemeinden und die Gemeinden selbst mit weiterhin unerträglichem
Lärm, Verkehrsstaus an den Schranken und die
unselige Ortszerschneidung rechnen müssen. Die Politik
kann unseres Erachtens nicht allein den sog. Reisevorteil
der Fluggäste auf dem Rücken nur weniger Bürger und
Gemeinden abwälzen. Wenn Zeitverkürzungen bei den
Fahrten vom und zum Hauptbahnhof zwingend notwendig
sind (was im Hinblick der langen Wartezeiten an den Terminals
sehr fraglich ist), so muss für einen adäquaten Ausgleich
der Benachteiligten gesorgt werden – und dies
besteht aus der Sicht der BIT allein in einer ganzen oder
teilweisen Untertunnelung der Bahntrassen. Sicherlich
kostet dies Geld, aber hier muss auch das Veranlasserprinzip
zum Tragen kommen: Wer eine Lärmquelle setzt, muss
für deren möglichst effiziente Beseitigung oder Verringerung
im erträglichen Maße sorgen. Die BIT fordert deshalb
vom Staat und der Bahn, dass entweder bei der Nutzen-/
Kosten-Kalkulation, spätestens aber bei der politischen
Bewertung der Ergebnisse auch die lärmbedingten
gesundheitlichen Folgekosten, das verminderte Wohlbefinden
der betroffenen Bevölkerung sowie der Gewinn an
Lebensqualität durch Tunnellösungen berücksichtigt werden.
Sie appelliert darüber hinaus an die betroffenen
Gemeinden Ober- und Unterschleißheim, Eching und Neufahrn,
gemeinsam gegen die Verwirklichung des Gutachtenergebnisse
so lange Front zu machen, bis sichergestellt
ist, dass auch die grundgesetzlich garantierten
Rechte der Anwohner auf Lärm-, Gesundheits- und
Umweltschutz hinreichend berücksichtigt werden. Für die
BIT ist deshalb das Gutachten kein Aus für ihren Kampf,
sondern neue Motivation. Sie wird dies auf der kommenden
Mitgliederversammlung am 16.12.2009 um 19.00 Uhr
im Bürgersaal des Bürgerzentrums deutlich zum Ausdruck
bringen. Peter Benthues, 1.Vorsitzender